Die Schneckenbrücke an der Sundgauer Straße ist für viele Zehlendorfer unverzichtbar, und dennoch seit Jahren ein Ärgernis, denn die 2022 begonnene Sanierung wurde unterbrochen, Baugerüste und Bauschutt prägten fast ein Jahr das Bild rund um die 1976 erbaute Brücke. Nun wurde die Sanierung fortgesetzt, doch die Bauarbeiten sind noch immer nicht abgeschlossen.
Die Sanierungsarbeiten an der Schneckenbrücke in Berlin-Zehlendorf wurden fortgesetzt. Kurz nach Freigabe der Brücke sind bereits wieder Schmierereien an der Brücke erkennbar. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Schon seit Mitte 2022 läuft die Sanierung der sogenannten Schneckenbrücke am östlichen Rand des Ortsteils Zehlendorf, unweit des S-Bahnhofs Sundgauer Straße. Die 1976 errichtete Brücke, die ausschließlich für Fußgänger und Fahrradfahrer vorgesehen ist, gilt als wichtige Querungsmöglichkeit über die S-Bahngleise im Quartier zwischen Sundgauer Straße, Dahlemer Weg und Berliner Straße.
Doch die 1976 errichtete Brücke war sichtbar in die Jahre gekommen, so dass das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf vor drei Jahren mit der Sanierung der Brücke begonnen hatte. Die baulichen Fortschritte waren schnell sichtbar, doch im vergangenen Jahr wurden die Bauarbeiten unterbrochen, ohne das Projekt abzuschließen. Die verantwortliche Baufirma hatte zudem einen Großteil des Bauschutts vor Ort belassen.
Schneckenbrücke Sundgauer Straße: Sanierung hatte 2022 begonnen – und pausierte fast ein Jahr
So war rund um die Brücke ein unwirtliches Provisorium entstanden. Die Brücke, die im Zuge der Sanierungsarbeiten neu gestrichen worden war – in der ursprünglich verwendeten grünen Farbe – war in den folgenden Monaten durch Vandalismus und Graffiti schnell wieder in den vorherigen Zustand versetzt worden, zumindest optisch. Kern der Sanierungsarbeiten war und ist aber neben der äußerlichen Ertüchtigung vor allem die Tragfähigkeit der Brücke, die nach Auskunft des Berliner Senats weiterhin gegeben ist.
Die pausierten Baumaßnahmen sollten aber schließlich weitergeführt und bis zum August 2025 abgeschlossen werden. Davon zeugte unter anderem ein Informationsschreiben, welches das zuständige Bezirksamt vor Ort hat anbringen lassen.
Zehlendorf: Sanierung der 1976 erbauten Brücke sollte bis August 2025 abgeschlossen werden
Tatsächlich wurden die Sanierungsarbeiten wie geplant wieder aufgenommen, in den vergangenen Monaten wurde intensiv an der Brücke gearbeitet, die nun wieder für den Fuß- und Fahrradverkehr geöffnet ist. Allerdings wurde im Zuge der Arbeiten bisher nur der Rundgang auf der südlichen Seite der S-Bahntrasse saniert. Der nördliche Teil präsentiert sich noch immer marode und mit Graffiti übersäht.
Der neu eröffnete Teil der Schneckenbrücke wurde mit einem neuen, beigen Anstrich versehen. Doch es war natürlich klar, dass es nicht lange dauern würde, bis auch dieser neue Anstrich wieder mit Schmierereien und Schriftzügen übersäht werden würde – und so ist es auch geschehen. Besonders präsent sind hier ganz offensichtlich Anhänger des Fußballvereins Hertha BSC, die neben blauweißer Graffiti auch zahlreiche Sticker auf dem Bauwerk anbringen.
Schneckenbrücke in Zehlendorf ist wieder begehbar, doch die Sanierung noch nicht abgeschlossen
Für die Nachbarschaft war die Ankündigung, dass das Sanierungsprojekt in diesem Sommer endlich abgeschlossen werden soll, dennoch eine positive Nachricht, da damit auch die Aussicht darauf besteht, dass der zwischengelagerte Bauschutt und die noch immer an der Brücke bestehenden Baugerüste wieder verschwinden würden.
Nun wurde das Bauwerk zwar wieder freigegeben, doch die Sanierung des nördlichen Teils steht noch aus. Einen Zeitplan gibt es dafür bislang aber noch nicht. Die Schneckenbrücke an der Sundgauer Straße ist nicht die einzige Brücke ihrer Art in Berlin, es gibt noch zwei weitere Bauwerke. Der „Goedeler Steg“ in Charlottenburg, erbaut 1974, überquert Stadtautobahn und Westhafen und ist damit die längste und auch älteste ihrer Art.
Auch in Reinickendorf warten Anwohner auf die Sanierung der Schneckenbrücke an der Ernststraße
Eine weitere Schneckenbrücke, offiziell als Ernststraßensteg bezeichnet, befindet sich in Reinickendorf und ist auch dort eine bedeutende Fuß- und Radwegverbindung. Sie überspannt die Autobahn A111 sowie die Gleise der S-Bahnlinie S25 und verbindet die Ortsteile Tegel und Borsigwalde. Viele Anwohnende nutzen die Verbindung auf dem Weg zur U-Bahnstation Borsigwerke oder zum Einkaufszentrum Borsighallen.
Auch bei diesem Bauwerk gibt es, seit Jahren bekannt, einen umfassenden Sanierungsbedarf, wie auch der Berliner Senat bestätigt hat. Begonnen wurde die Modernisierung der Brücke bislang allerdings nicht, und einen konkreten Zeitplan gibt es auch nicht. Die Maßnahme wurde in den vergangenen Jahren mehrfach verschoben, die Anwohner warten bislang vergeblich auf eine Instandsetzung des maroden Brückenbauwerks.
Am nördlichen Teil der Brücke besteht noch deutlicher Sanierungsbedarf. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: RBB, Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Bezirksamt Reinickendorf
