Das Olympiastadion Berlin öffnet seine Tore für die NFL: Nach umfangreichen Renovierungen erwartet die Hauptstadt am 9. November 2025 ein internationales Sporthighlight. Größere Kabinen, neue Duschen und ein verlängertes Spielfeld sind nur einige der baulichen Maßnahmen, die in der denkmalgeschützten Arena umgesetzt wurden.

NFL Spiel, American Football

Nach dem Gastspiel 2024 in Frankfurt am Main kehrt die NFL am 9. November 2025 nach Deutschland zurück. Diesmal findet das Spiel im renovierten Olympiastadion in Berlin statt. / © Foto: Imago / Imagn Images

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Das Berliner Olympiastadion hat in den vergangenen Monaten umfangreiche bauliche Veränderungen erfahren. Und das nicht etwa für die geplanten Olympischen Spiele, für die Berlin aktuell kandidiert, sondern für das bevorstehende NFL-Spiel am 9. November zwischen den Atlanta Falcons und den Indianapolis Colts. Die Arena, in der sonst Hertha BSC seine Heimspiele austrägt, wurde dafür den Anforderungen der amerikanischen Footballliga angepasst.

Die Renovierungsarbeiten konzentrierten sich vor allem auf die Spielerbereiche. Da NFL-Teams deutlich größer sind als Fußballmannschaften, reichten die bestehenden Kabinen nicht aus. Nach Angaben der Olympiastadion Berlin GmbH wurden die Umkleideräume daher erweitert und bieten nun Platz für mindestens 56 Personen. Zum Vergleich: Für den regulären Fußballbetrieb werden rund 23 Plätze benötigt.

Olympiastadion: Neue Sanitäranlagen, erweiterte Kabinen und breitere Zugänge für NFL-Spiel

Neben den Umkleideräumen wurden auch die technischen und sanitären Einrichtungen modernisiert. Mehrere Türen wurden auf eine Breite von 1,26 Metern vergrößert, um den größeren Bewegungsradius der Spieler sowie deren Ausrüstung zu berücksichtigen. Zudem entstanden 30 neue Duschen, zehn Waschbecken, elf Toiletten und 18 Urinale. Auch die Warmwasserversorgung wurde angepasst, während rutschfeste Bodenbeläge die Sicherheit erhöhen sollen.

Des Weiteren wurde die Spielfläche selbst erweitert. Ein Footballfeld ist in der Regel größer als ein Fußballplatz, weshalb die Rasenfläche nun 117 mal 66 Meter misst. Hierfür wurden auf der Ost- und Westseite jeweils rund 3,60 Meter abgefräst, mit einem Kunststoffuntergrund versehen und anschließend mit Hybridrasen belegt. Zusätzlich wurden Konstruktionen für die Field Goals in der Spielfeldmitte installiert.

Anpassungen der Leichtathletikanlagen und neuer Sensory Room im Berliner Olympiastadion

Auch die Leichtathletikanlagen rund um das Spielfeld wurden angepasst. So wurde der Anlaufbereich für den Speerwurf verlängert, vier Kugelstoßringe versetzt und zwei Stabhochsprunganlagen vorübergehend zurückgebaut. Nach den NFL-Spielen sollen diese Anpassungen wieder rückgängig gemacht werden, um die Nutzung für internationale Leichtathletikwettbewerbe zu gewährleisten.

Ein weiterer Bestandteil des Umbaus ist der neu eingerichtete „Sensory Room“. Dieser Rückzugsraum soll Menschen, die während Veranstaltungen Ruhe benötigen, Schutz bieten. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport erklärte, dass der Raum sowohl bei NFL-Spielen als auch bei anderen Events genutzt werden könne.

NFL-Austragung im Olympiastadion kostet die Hauptstadt 12,5 Millionen Euro

Die Kosten für die baulichen Anpassungen trägt zum Teil das Land Berlin. Zwischen 2025 und 2029 stehen für die Modernisierung des Olympiastadions und weiterer öffentlicher Sportanlagen fünf Millionen Euro bereit. Diese Summe ist Teil der insgesamt 12,5 Millionen Euro, die der Berliner Senat für die Ausrichtung von drei NFL-Spielen einplant. Die NFL beteiligt sich darüber hinaus mit weiteren 48 Millionen Euro.

Mit dem Abschluss der Bauarbeiten ist das Olympiastadion nun für sein erstes NFL-Spiel gerüstet. Nach München und Frankfurt am Main wird Berlin damit zu einem weiteren Austragungsort regulärer Saisonspiele der Liga. Für die Hauptstadt bedeutet dies nicht nur ein sportliches Großereignis von internationaler Bedeutung, sondern eröffnet auch neue Nutzungsperspektiven für eines ihrer bekanntesten Bauwerke.

Quellen: Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Der Tagesspiegel, Frankfurter Rundschau, NFL, Olympiastadion Berlin GmbH

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2 Kommentare

  1. Klaus Lipinski 4. November 2025 at 22:18 - Reply

    und die Anwohner kommen nicht mehr in Ihren häuser oder Wohnungen weil alles abgesperrt und mit Autos zugeparkt ist,

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