Die Arbeiten im Bolongarogarten in Höchst erreichen den zweiten Bauabschnitt, in dem die historischen Barockbrunnen umfassend erneuert werden. Gleichzeitig wird die Gartenanlage für die abschließende Sanierung vorbereitet.

Das Grünflächenamt lässt den „Tritonbrunnen“ (links) und den „Drachenbrunnen“ in Abstimmung mit der Denkmalpflege grunderneuern. Dabei entstehen neue unterirdische Brunnenkammern, die den aktuellen technischen Standards entsprechen. Gleichzeitig werden neue Leitungen verlegt. / © Fotos: Wikimedia Commons, Eva K., FAL
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Mylius
© Fotos: Wikimedia Commons, Eva K., FAL
Im Herzen des Stadtteils Höchst hat die Sanierung des Bolongarogartens einen neuen Meilenstein erreicht. Vor wenigen Tagen begannen die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt, in dessen Mittelpunkt die Restaurierung der historischen Barockbrunnen steht. Der Bolongaropalast, errichtet Ende des 18. Jahrhunderts von der italienischen Familie Bolongaro als Wohn- und Wirtschaftsgebäude, gilt als größter bürgerlicher Spätbarockpalast nördlich der Alpen. Der historische Garten liegt symmetrisch zwischen den Palastflügeln, ist nach Süden ausgerichtet und bietet Blick auf Nidda und Main.
Die Grünanlage gliedert sich in zwei unterschiedlich hohe Plateaus. Jahrzehntelange intensive Nutzung hat Spuren hinterlassen: Pflasterbeläge sind beschädigt, Wege verschoben und Rasenflächen lückenhaft. Diese Schäden werden nun im Rahmen der Sanierung behoben. Die Erneuerung des Gartens ist Teil des umfassenden Projekts rund um den Bolongaropalast, dessen Gebäude und Außenanlage seit mehreren Jahren denkmalgerecht instand gesetzt werden. Ziel ist es, das historische Ensemble am Höchster Mainufer wieder vollständig erlebbar zu machen.
Erster Bauabschnitt abgeschlossen: Restaurierung der „Musikantenbalustrade“ einschließlich Figuren und historischer Sockel
Bereits 2024 wurde der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Er umfasste die Restaurierung der „Musikantenbalustrade“, die den südlichen Abschluss des oberen Plateaus bildet. Die Balustrade stammt ursprünglich aus dem Jahr 1780, die heute vorhandenen Figuren sind Kopien aus dem Jahr 1909.
Witterungseinflüsse hatten die Objekte stark beschädigt. Balustrade, Figuren und teilweise noch erhaltene historische Sockel wurden auf Grundlage eines Fachgutachtens restauriert, fehlende Musikinstrumente der steinernen Kapelle wurden neu angefertigt und werden nach Fertigstellung der gesamten Anlage montiert.
Zweiter Bauabschnitt: Grunderneuerung von „Triton“- und „Drachenbrunnen“ inklusive Reinigung, Rohrleitungsarbeiten und Sicherheitsmaßnahmen
Im zweiten Bauabschnitt stehen der „Tritonbrunnen“ und der „Drachenbrunnen“ im Fokus. Beide Brunnen werden in Abstimmung mit der Denkmalpflege grundlegend erneuert. Unterirdische Brunnenkammern werden nach aktuellen technischen Standards errichtet, Leitungen ausgetauscht, Brunnenschalen und Figuren gründlich gereinigt und von Kalkablagerungen befreit.
Aufgrund der Wassertiefe des „Tritonbrunnens“ wird ein künstlerisch gestalteter Rost zur Sicherheit eingebaut. Der Zugang zum Standesamt und Verwaltungsgebäude bleibt während der Arbeiten möglich, für Fußgängerinnen und Fußgänger ist eine Beschilderung eingerichtet. Nach aktuellem Planungsstand sollen die Arbeiten bis Frühsommer 2026 abgeschlossen sein.
Dritter Bauabschnitt im Bolongarogarten: Grundhafte Erneuerung der Anlage
Ab Frühjahr 2026 beginnt der dritte Bauabschnitt, in dem die gesamte Gartenanlage grundlegend erneuert wird. Dies umfasst Wege, Rasenflächen, Sitzgelegenheiten und weitere gartenhistorisch relevante Elemente.
Mit dem Beschluss der Bau- und Finanzierungsvorlage ist die Finanzierung der Grunderneuerung, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung, gesichert. Die kalkulierten Gesamtkosten für die Erneuerung des Bolongarogartens belaufen sich auf rund 5,16 Millionen Euro.

Die Brunnenschale des Drachenbrunnens und die Figur erhalten eine gründliche Reinigung und werden von Kalkablagerungen befreit. / © Foto: Wikimedia Commons, Eva K.

Fehlende Musikinstrumente der steinernen Kapelle wurden neu angefertigt und werden nach Fertigstellung der gesamten Anlage montiert. / © Foto: Wikimedia Commons, EvaK, CC BY-SA 2.5
Quellen: Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt Live, Bund der Steuerzahler Hessen
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