Nach Jahren intensiver Bauarbeiten soll das Gerüst am Rathausturm Spandau bis Herbst 2025 verschwinden. Mit dem Abschluss der Sanierung beginnt zugleich eine neue Phase der Modernisierung im gesamten Rathauskomplex.

Das denkmalgeschützte Gebäude wird Schritt für Schritt renoviert. Nachdem der Rathausturm über viele Jahre saniert wurde, stehen für 2026 die nächsten Baumaßnahmen an. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Nach Jahren umfangreicher Bauarbeiten steht die Sanierung des Rathausturms in Spandau kurz vor dem Ende. Das Gerüst, das den 80 Meter hohen Turm des historischen Rathauses über viele Jahre verdeckte, soll laut Bezirksangaben bis Ende Oktober 2025 vollständig abgebaut werden. In den vergangenen Jahren wurden Dach, Sims, Stein- und Putzfassade erneuert, die Elektroanlagen modernisiert und ein neuer Flaggenmast installiert.
Das Rathaus Spandau entstand zwischen 1910 und 1913 nach Plänen der Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth und zählt bis heute zu den markanten Verwaltungsbauten im Berliner Westen. Nachdem sich 2021 Teile des Betons gelöst hatten, begannen umfangreiche Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen.
Sanierung Rathausturm Spandau: Verzögerungen durch aufwendige Natursteinplatten
Ursprünglich sollte das Baugerüst bereits im Frühjahr 2025 entfernt werden. Nach Angaben von Stadträtin Brückner verzögerte sich der Zeitplan jedoch, weil deutlich mehr Muschelkalksteinplatten ausgetauscht werden mussten als zunächst angenommen. Zudem seien die Eisenanker, mit denen die Natursteinplatten befestigt sind, stärker korrodiert gewesen als erwartet. Daher mussten sie vollständig erneuert werden.
Trotz dieser zusätzlichen Arbeiten konnten die Beton- und Putzsanierungen inzwischen abgeschlossen werden. Der Abbau des Gerüsts ist nun für Ende Oktober 2025 vorgesehen. Im Zuge der Fertigstellung soll auch die Rathausuhr nach zwei Jahren Stillstand wieder in Betrieb genommen werden. Die im Turm montierte Uhr war während der Bauarbeiten abgeschaltet worden, um die Sicherheit der Arbeiten zu gewährleisten.
2026: Weitere Modernisierungen für 7,6 Millionen Euro geplant
Während die Sanierung des Turms dem Abschluss entgegengeht, sind bereits weitere Bauvorhaben am Rathaus in Vorbereitung. Für 2026 ist die umfassende Sanierung und Umnutzung des südlichen Dachgeschosses vorgesehen. Laut Bezirksbaumamt weist die Holzkonstruktion des Dachstuhls Kriegsschäden sowie Pilz- und Insektenbefall auf. Zudem bestehen Mängel im Feuchteschutz und in der Energieeffizienz, die künftig behoben werden sollen.
Der Umbau zum Bürobereich im südlichen Dachgeschoss ist mit etwa 7,6 Millionen Euro veranschlagt und soll bis Herbst 2026 abgeschlossen sein. Darüber hinaus plant der Bezirk die Sanierung eines WC-Strangs an der Kantine sowie den Bau eines gläsernen Aufzugs, über den die neuen Büroräume künftig barrierefrei erreichbar sein sollen. Für diesen Bauabschnitt werden Gesamtkosten von rund zwölf Millionen Euro erwartet.
Spandau: Neugestaltung des Rathausvorplatzes stockt
Parallel zu den Arbeiten am Gebäude ist auch die Neugestaltung des Rathausvorplatzes vorgesehen. Das Areal bildet den zentralen Zugang zur Altstadt Spandau und wird regelmäßig für Märkte und Veranstaltungen genutzt. Laut Bezirksverwaltung bestehen derzeit jedoch funktionale Defizite, insbesondere bei der Barrierefreiheit und der Radwegeführung zwischen den stark frequentierten Haltestellen der BVG.
Die Planungen begannen bereits 2021, doch aktuell kommt das Projekt nicht voran. Grund dafür ist die noch ausstehende Entscheidung über den möglichen Rückbau der Rampen zum U-Bahnhof Rathaus Spandau. Diese Maßnahme gilt als Voraussetzung für eine sichere und durchgängige Radwegeführung. Solange keine Entscheidung vorliegt, können die weiteren Planungsschritte nicht umgesetzt werden.

Nach Abschluss der Turmsanierung ist vorgesehen, das Gerüst bis Ende Oktober 2025 vollständig zu entfernen. Im Jahr 2026 sollen anschließend die Arbeiten am Dachgeschoss beginnen, für die bereits ein neues Baugerüst errichtet wurde. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: Tagesspiegel, Altstadtmanagement-Spandau.de, Wikipedia
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