Eine neue TUI-Studie vergleicht deutsche Stadtviertel hinsichtlich Lebensqualität und kultureller Vielfalt. Das Ergebnis: Fünf Berliner Bezirke schaffen es unter die Top 20.

Bei dem aktuellen TUI-Ranking belegt Berlins Stadtteil Schöneberg Platz 20. / © Foto: depositphotos.com / Mathes
© Foto Titelbild: depositphotos.com / Mickis-Fotowelt
© Foto: depositphotos.com / Mathes
Für das aktuelle Szeneviertel-Ranking des Reisekonzerns TUI wurden 50 Stadtteile deutscher Großstädte miteinander verglichen. Grundlage der Untersuchung ist eine Kombination verschiedener Datenpunkte, darunter Mietpreise, gastronomische Vielfalt, Social-Media-Aktivität, das Angebot an Yoga- und Pilates-Studios sowie die Dichte von Bars und Cafés. Jede Kategorie wurde bewertet und zu einem Gesamtscore zusammengeführt.
Das Ergebnis zeigt, wo in Deutschland besonders lebendige urbane Kulturen zu finden sind. Im bundesweiten Vergleich liegt Berlin-Kreuzberg auf Platz eins, gefolgt vom Berliner Regierungsviertel Mitte. Dahinter reihen sich St. Pauli und Sternschanze in Hamburg sowie Leipzig-Plagwitz ein. Weitere Berliner Kieze wie Schöneberg, Prenzlauer Berg und Friedrichshain landen auf den mittleren Rängen der Top 20.
Top 20: Das sind die beliebtesten Kieze Deutschlands
- Kreuzberg (Berlin)
- Mitte (Berlin)
- St. Pauli (Hamburg)
- Sternschanze (Hamburg)
- Plagwitz (Leipzig)
- Altona-Altstadt (Hamburg)
- Belgisches Viertel (Köln)
- Karolinenviertel (Hamburg)
- Südstadt (Köln)
- Maxvorstadt (München)
- Schnoorviertel (Bremen)
- Schöneberg (Berlin)
- Ehrenfeld (Köln)
- Prenzlauer Berg (Berlin)
- Friedrichshain (Berlin)
- Gostenhof (Nürnberg)
- Neukölln (Berlin)
- Linden (Hannover)
- Connewitz (Leipzig)
- Flingern (Düsseldorf)
Berlin-Kreuzberg bleibt Deutschlands kreativstes Viertel
An der Spitze des Rankings steht Berlin-Kreuzberg. Die Studie beschreibt den Stadtteil als einen Ort, an dem der kreative Puls der Hauptstadt besonders stark zu spüren ist. Ausschlaggebend für die Spitzenposition sind die hohe Social-Media-Präsenz sowie die Vielfalt an Restaurants, Bars und Kulturangeboten. Selbst das Sportangebot ist bemerkenswert: Mit einer Dichte von 10,7 Yoga- und Pilates-Studios pro 10.000 Einwohner liegt Kreuzberg bundesweit vorn.
Vor Ort zeigt sich jedoch ein differenzierteres Bild: Der eigentliche Charakter des Bezirks wird weniger durch die Anzahl an TikTok-Hashtags als durch seine widerständige Subkultur geprägt. Clubs, Galerien und selbstverwaltete Kulturorte tragen wesentlich zur Identität Kreuzbergs bei. Zwischen neuen Restaurants, traditionellen Eckkneipen und migrantischer Gastronomie behauptet der Kiez seit Jahrzehnten seine Mischung aus Kreativität und sozialem Engagement. Das ist es, was Berlinerinnen und Berliner zu schätzen wissen.
Platz zwei für Berlin-Mitte: Geschichte trifft Gegenwart
Berlin-Mitte belegt den zweiten Rang im TUI-Ranking. Der Bezirk verbindet historische Architektur mit einem modernen Lebensgefühl. Rund um den Hackeschen Markt und die Auguststraße finden sich zahlreiche Boutiquen, Galerien und Cafés. Mit 21 Bars pro 10.000 Einwohner verzeichnet weist (der Ortsteil) Mitte zudem die höchste Bar-Dichte im deutschlandweiten Vergleich auf.
Ein zentraler kultureller Anziehungspunkt ist dabei natürlich die weltberühmte die Museumsinsel. Hier befinden sich bedeutende Sammlungen wie das Alte Museum mit antiker Kunst, das Neue Museum mit der berühmten Büste der Nofretete sowie die Alte Nationalgalerie mit Werken des 19. Jahrhunderts. Das Pergamonmuseum bleibt wegen umfangreicher Sanierungen bis voraussichtlich 2037 geschlossen, auch das Alte Museum soll in den kommenden Jahren umfassend saniert werden.
TUI-Ranking: Schöneberg, Prenzlauer Berg und Friedrichshain unter den Top 20
Auf Platz zwölf liegt Berlin-Schöneberg. Der Bezirk ist bekannt für seine traditionsreiche queere Kultur und sein lebendiges Nachbarschaftsleben. Nach Angaben der Studie gehört Schöneberg zu den Vierteln mit der höchsten Zahl an Flohmärkten. Allein im Juni 2025 fanden dort zwölf Veranstaltungen statt.
Prenzlauer Berg erreicht Rang 14 und gilt als familienfreundlicher Stadtteil mit sanierten Altbauten, kleinen Boutiquen und zahlreichen Cafés. Besonders im Bereich veganer Gastronomie liegt der Kiez im oberen Rankingsegment.
Friedrichshain, auf Platz 15, präsentiert sich dagegen jünger und experimenteller. Der Stadtteil ist bekannt für seine Clubkultur, Streetart und alternativen Projekte. Besonders das RAW-Gelände an der Revaler Straße steht exemplarisch für die kreative Energie des Bezirks, dem eventuell in den nächsten Jahren eine große bauliche Veränderung bevorsteht.

Das RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain ist mit seiner Clubkultur ein Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher. / © Foto: Wikimedia Commons
Quellen: Tui, Berliner Morgenpost, Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin.de
Jetzt PLUS-Kunde werden
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein PLUS-Abonnement.
Tags (Schlagwörter) zu diesem Beitrag
5 Kommentare
Hinterlasse einen Kommentar Antwort abbrechen
Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.



Ist schon lustig – das größte Shithole der Stadt namens Kreuzberg ist angeblich das „beliebteste Viertel“. Für wen eigentlich? Ach so – für TUI. Und wie bewerten die das? U.a. mit der Anzahl der Yoga Studios. Klasse Studie! :D
Die Wirklichkeit: Kriminalität, Müll, Vandalismus und zwischendrin ein paar komplett gentrifizierte Straßenzüge mit Super-reichen. Ist das wirklich das Vorbild für das Land? Da gehe ich ja noch lieber zu den Latte Machiatto Müttern nach Prenzlauer Berg.
Ich weiß nicht welche Laus dir über die Leber gelaufen ist. Bin aus Berlin und find Kreuzberg toll. :)
Nahezu sämtliche Innenstadtbereiche nahezu aller deutschen Großstädte sind für normale, bürgerliche Menschen mittlerweile nicht mehr genießbar. Ausser man stört sich nicht an allgegemwärtigem Graffiti, Müll und Dreck.. an Kriminalität (Drogenhandel, Raub, Messereien, etc), an Verwahrlosungserscheinungen einerseits und Überteuerung ( Miete,etc ) andererseits. Fürs Auge gibt es in deutschen Großstädten ohnehin nicht viel zu sehen. Schöne Altbauten werden durch Modernisierung verhunzt (Plastikfenster, Fassadendämmung), moderne Bauten sehen alle mehr oder weniger hässlich und seelenlos aus… und zerstören das Umfeld in ästhetischer Hinsicht.
Auch die ethnische Zusammensetzung der Innenstadtbereiche nahezu aller deutschen Großstädte ist nicht mehr genießbar. Zuviel nichtdeutsches Volk, zu viel Orient… Fremdheitsgefühle statt Heimatgefühle in nahezu allen deutschen Städten. Jedes Jahr wird es schlimmer. Wir sind dabei, unsere Heimat zu verlieren.. werden Minderheit im eigenen Land… sind das in vielen Schulen, in vielen Stadtvierteln schon längst. Ein wahrlich dummes Volk, das sich selbst zur Minderheit im eigenen Land macht!
Kreuzberg? Ein Symbol für Deutschland insgesamt… ein bedauernswertes und teures Drecksloch zugleich… Perspektive? Untergang (weitere Orientalisierung und Islamisierung) oder Erwachen und Rückeroberung.. Wer das anders sieht, bitteschön, nur her mit der rosaroten Brille!
Mit der Verbreitung von Hass wirst du deine negativen Gedanken auch nicht los :D Zeit aufzuwachen :)
Ich habe keine negativen Gedanken.
Ich habe auch keine Hassgefühle… deshalb verbreite ich auch keinen Hass.
Ich erlaube mir, meinen klaren und nüchternen Blick auf die Welt, wie sie sich mir in Deutschland darstellt, Ausdruck zu verleihen… Ganz ohne irgendeine Erwartung. Aus Lust und Muße. Der eine versteht mich und kann damit etwas anfangen. Der andere kann damit nichts anfangen… oder fühlt sich vielleicht provoziert.Schön. Jeder wie er mag… Und du meinst eben, mir mit dämlicher Küchenpsychologie antworten zu müssen. Auch völlig in Ordnung!