In Berlin-Lichtenberg nimmt ein neues Stadtquartier entlang der Vulkanstraße Gestalt an. Der Siegerentwurf von ksg und Schaar Landschaftsarchitekten führt die Siedlungsstruktur des Fennpfuhls fort und setzt zugleich auf eine grüne, zukunftsorientierte Entwicklung.

Bebauungplan Quartier Vulkanstraße, Lichtenberg

Das neue Quartier entsteht zwischen der Vulkanstraße und dem bestehenden Wohngebiet am Fennpfuhl. / © Foto: Howoge

© Visualisierung Titelbild: Kister Scheithauer Gross
© Foto: Howoge

 

In Berlin-Lichtenberg entsteht entlang der Vulkanstraße ein neues Stadtquartier. Der Entwurf des Architekturbüros ksg in Zusammenarbeit mit Schaar Landschaftsarchitekten ging im städtebaulichen Wettbewerbs der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Howoge als Sieger hervor. Auf dem rund 14 Hektar großen Gelände soll ein vielfältiges Wohnumfeld mit etwa 800 Wohnungen entstehen, das ökologische Aspekte und soziale Nutzungen miteinander verbindet.

Das Areal erstreckt sich über eine Länge von rund einem Kilometer. Der Entwurf sieht vor, großflächige Parkplätze zu entsiegeln und für neue Wohngebäude sowie öffentliche Freiräume zu nutzen. Dabei greift der Entwurf die Struktur der bestehenden Großsiedlung aus den 1970er-Jahren auf, interpretiert sie jedoch neu. Durch eine Kombination aus Punkt- und Zeilenbauten entsteht ein Wechselspiel aus offenen und dichteren Bereichen, das sowohl Bezüge zum Bestand als auch eine eigenständige städtebauliche Identität schafft.

Lichtenberg: Parks und Gärten prägen die Quartiersgestaltung an der Vulkanstraße

Zentraler Bestandteil des Konzepts ist ein zusammenhängendes grünes Band, das sich durch das Quartier zieht. Es verbindet Parks, Gärten, Treffpunkte und Spielplätze und schafft damit eine neue landschaftliche Achse im Fennpfuhl. Bestehende Bäume sollen erhalten und durch neue Pflanzungen ergänzt werden. Zudem sind Retentionsflächen vorgesehen, die zur Regenwasserspeicherung und zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen sollen.

Das geplante Straßenbild entlang der Vulkanstraße zeigt sich vielfältig. Vor- und Rücksprünge der Gebäude, kleine Plätze und klar definierte Eingangsbereiche sollen für Abwechslung und Orientierung sorgen. Nach Angaben der Planerinnen und Planer liegt ein besonderes Augenmerk darauf, die Maßstäblichkeit des Neubaus an die bestehende Wohnsiedlung anzupassen, um eine behutsame Weiterentwicklung des Quartiers zu gewährleisten.

Quartiersentwicklung „An der Vulkanstraße“: Anwohnende bringen sich in die Planung ein

Bereits vor Beginn des Wettbewerbs wurde die Bevölkerung in die Planungen einbezogen. Bei einer Marktplatz-Veranstaltung im November 2024 konnten Anwohnende ihre Anregungen einbringen. Diese wurden dokumentiert und als Grundlage für die Auslobung des Wettbewerbs herangezogen. Thematisch stand dabei insbesondere die Gestaltung von Grün- und Freiflächen im Vordergrund.

Nach Abschluss des Wettbewerbs präsentierte die Howoge im Oktober 2025 die eingereichten Entwürfe in einer öffentlichen Ausstellung. Interessierte hatten die Möglichkeit, sich über die Konzepte zu informieren und mit Vertreterinnen und Vertretern der Wohnungsbaugesellschaft sowie dem Team des Siegerentwurfs ins Gespräch zu kommen. Nach Angaben der Veranstaltenden sei das Format auf großes Interesse gestoßen und habe den Austausch zwischen Planung und Öffentlichkeit gestärkt.

Vulkanstraße Lichtenberg: Neues Quartier stärkt die städtebauliche Entwicklung am Fennpfuhl

Der Wettbewerb, der von März bis Oktober 2025 stattfand, bildet nun die Grundlage für die Ausarbeitung eines Masterplans. Parallel dazu laufen die Abstimmungen zum Planungsrecht mit dem Bezirksamt Lichtenberg über die planungsrechtliche Umsetzung. Diskutiert wird derzeit, ob die Entwicklung auf Grundlage des §34 Baugesetzbuch oder durch einen neuen Bebauungsplan realisiert werden soll.

Das Projekt an der Vulkanstraße reiht sich in eine Reihe größerer Stadtentwicklungsprojekte rund um den Fennpfuhl ein. Bereits zuvor hatte der Berliner Senat den Bebauungsplan für ein neues Quartier auf einem ehemaligen Busparkplatz an der Hohenschönhauser Straße beschlossen. Dort entstehen etwa 580 Wohnungen, eine Grundschule und neue Sportflächen. Zusammen mit dem nun geplanten Quartier an der Vulkanstraße soll so ein zusammenhängender, zukunftsfähiger Wohnstandort im Osten Lichtenbergs entstehen.

Quellen: ksg Architekten, Howoge, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Tagesspiegel

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