In Rummelsburg hat die landeseigene HOWOGE ein neues Wohnensemble fertiggestellt, das auf fossile Energieträger verzichtet und auf soziale Vielfalt setzt. Auf einem schmalen Grundstück in der Lückstraße entstanden 158 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten.

Gestalterisch prägen Edelstahlnetze und transparente Treppenhäuser das Ensemble. Die einzelnen Häuser unterscheiden sich farblich, bleiben aber als Einheit erkennbar. / © Foto: Marcus Ebener
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© Foto Titelbild: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH | Howoge
In Berlin-Rummelsburg hat die HOWOGE gemeinsam mit Bollinger + Fehlig Architekten ein neues Wohnprojekt fertiggestellt, das auf zeitgemäße Architektur und ökologische Verantwortung setzt. Entstanden sind 158 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten auf einem 11.389 Quadratmeter großen Grundstück in der Lückstraße. Realisiert wurde das Vorhaben im Auftrag der IWP Hohental Plan- und Generalbau GmbH.
Die Architektinnen und Architekten nutzten die schmale, langgestreckte Fläche zwischen bestehenden Gebäuden, um ein Ensemble aus insgesamt sieben Neubauten zu entwickeln. Entlang der Lückstraße schließt ein sechsgeschossiges Haus die bisherige Baulücke. Dahinter reihen sich drei gestaffelte Wohnhäuser, die aus sechs Baukörpern bestehen und sich durch ihre versetzte Anordnung nach Süden öffnen. Diese Struktur soll für Licht, Durchlässigkeit und unterschiedliche Blickbeziehungen innerhalb des Quartiers sorgen.
Neubau in Berlin-Rummelsburg: Ein Quartier ohne fossile Energieträger
Das Projekt wurde als sogenanntes „Nur-Strom-Ensemble“ realisiert. Fossile Energieträger kommen nicht zum Einsatz, stattdessen setzen die Planenden auf Photovoltaikanlagen, Luft-Wasser-Wärmepumpen und begrünte Dächer. Alle Gebäude entsprechen dem KfW-55-Standard. Damit trägt das Vorhaben den Zielen der Berliner Klimapolitik Rechnung und zeigt, wie sich Energieeffizienz und Wohnkomfort miteinander verbinden lassen.
Rund 90 Prozent der Wohnungen sind barrierefrei. Jede Einheit verfügt über einen vorgelagerten Balkon oder eine Terrasse, die in baulichen Nischen liegen und so geschützte Außenräume schaffen. Trotz der beengten Grundstücksverhältnisse gelang es, durch individuell gestaltete Innenhöfe ausreichend Freiraum zu schaffen.
158 neue Wohnungen in der Lückstraße: Soziale Vielfalt als Leitgedanke
Das Wohnensemble zielt nicht nur auf ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch auf soziale Durchmischung. Drei der neuen Wohnungen sind als Trägerwohneinheiten mit acht Zimmern konzipiert und können für betreutes Wohnen unterschiedlicher Zielgruppen genutzt werden. Insgesamt sind 62 Prozent der Wohnungen öffentlich gefördert.
Neben den Wohnflächen entstanden auch sechs Gewerbeeinheiten sowie Gemeinschaftsflächen, die das soziale Miteinander stärken sollen. Unterschiedliche Wohnungsgrößen von ein bis sechs Zimmern ermöglichen ein vielfältiges Bewohnerinnen- und Bewohnerspektrum.
„Nur-Strom-Ensemble“ in Lichtenberg: Architektur mit klarem Konzept
Gestalterisch prägen Edelstahlnetze und transparente Treppenhäuser das Ensemble. Die einzelnen Häuser unterscheiden sich farblich, bleiben aber als Einheit erkennbar. Die Typenbauweise erlaubte eine wirtschaftliche Umsetzung, ohne gestalterische Vielfalt zu opfern.
Bollinger + Fehlig Architekten, die in Berlin seit 25 Jahren tätig sind, betonen nach eigenen Angaben die Bedeutung des Austauschs mit Auftraggeberinnen und Auftraggebern. Ihr Ziel sei es, funktionale und ästhetische Lösungen zu verbinden, die auf den jeweiligen städtebaulichen Kontext reagieren. Mit dem Projekt in der Lückstraße entstand ein Beispiel dafür, wie nachhaltiger, bezahlbarer und zugleich qualitätvoller Wohnungsbau in Berlin aussehen kann.
Quellen: Bollinger + Fehlig Architekten, HOWOGE, Bezirksamt Spandau
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Furchtbar.