In Hamburg-Klein Flottbek ist Ende September eine neue Unterkunft für geflüchtete, schutzsuchende und wohnungslose Menschen eröffnet worden. Nach langen Diskussionen und Protesten in der Nachbarschaft sind nun die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in die modulare Holzbauanlage an der Ohnhorststraße eingezogen.

© Titelbild: Fördern & Wohnen

 

In Hamburg-Klein Flottbek hat das städtische Unternehmen Fördern & Wohnen Ende September eine neue Wohnunterkunft für asyl- und schutzsuchende sowie wohnungslose Menschen eröffnet. Der Standort liegt auf dem ehemaligen Parkplatz des Botanischen Gartens, gegenüber dem S-Bahnhof Klein Flottbek. Auf dem Gelände in der Ohnhorststraße 16 a–f sind sechs zweigeschossige Häuser mit insgesamt 22 Wohneinheiten entstanden.

Insgesamt können hier 144 Menschen untergebracht werden. Die Unterkunft ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren ausgelegt. Ab dem 29. September konnten die ersten Familien einziehen. Neben Familien sollen auch Alleinreisende eine vorübergehende Bleibe finden. Jede der modular errichteten Holzbauwohnungen verfügt über Küche und Sanitärbereich.

Ohnhorststraße in Klein Flottbek: Wohnraum auf Zeit

Die Wohneinheiten haben wahlweise drei Zimmer mit etwa 63 Quadratmetern oder vier Zimmer mit rund 76 Quadratmetern. Pro Zimmer sollen zwei Personen untergebracht werden. Im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes befinden sich Gemeinschaftsflächen, darunter ein Wasch- und Trockenraum sowie Aufenthaltsräume. Für Kinder wurde an der Westseite des Geländes ein Spielbereich eingerichtet.

Ein Team von Fördern & Wohnen begleitet den Betrieb vor Ort. Dazu gehören eine Einrichtungsleiterin, ein Hauswart sowie zwei Unterkunftsmanagerinnen und -manager. Sie bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern Unterstützung im Alltag, etwa durch Beratungen oder Hinweise zu Schulen, Kitas und Arztpraxen. Auch Fragen aus der Nachbarschaft sollen hier beantwortet und freiwilliges Engagement koordiniert werden.

„Flottbek ist bunt“: Kontroversen und Engagement in der Nachbarschaft

Dem Bau der Unterkunft waren jahrelange Diskussionen vorausgegangen. Teile der Anwohnerschaft hatten sich gegen das Projekt ausgesprochen, Unterschriften gesammelt und zeitweise mit rechtlichen Schritten gedroht. Andere Anwohnerinnen und Anwohner gründeten als Reaktion darauf die Initiative „Flottbek ist bunt“, die sich für eine offene Nachbarschaft und die Unterstützung der neuen Bewohner einsetzt.

Fördern & Wohnen betont, dass das Ziel der öffentlich-rechtlichen Unterbringung sei, die Bewohnerinnen und Bewohner dabei zu unterstützen, mittelfristig selbstständigen Wohnraum zu finden. Freiwillige aus dem Stadtteil können sich über Patenschaften, Alltagsbegleitung oder Freizeitangebote engagieren.

Quellen: Fördern & Wohnen, Flottbek ist bunt, NDR

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