Nach Jahren der Verzögerungen soll die denkmalgeschützte Grundschule am Weißen See spätestens zu den Osterferien 2026 in ihr saniertes Schulgebäude zurückkehren. Trotz zahlreicher Hindernisse zeigt sich Bezirksstadtrat Jörn Pasternack zuversichtlich, dass der Umzug bereits im Februar gelingen könnte.

© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, A.Savin, CC BY-SA 3.0 

 

Die Grundschule am Weißen See in Berlin-Pankow soll spätestens in den Osterferien 2026 in ihr vollständig saniertes Gebäude zurückkehren. Bezirksstadtrat Jörn Pasternack machte deutlich, dass der Umzug der Schulgemeinschaft bereits in den Winterferien desselben Jahres angestrebt werde. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2023 begleitet Pasternack die bereits 2018 begonnene Baumaßnahme mit Nachdruck und betont, dass der Schulstandort so bald wie möglich wieder in Betrieb gehen solle.

Die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude in der Amalienstraße 6 stehen stellvertretend für viele kommunale Bauprojekte, die mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Nach Angaben des Bezirks haben Lieferengpässe bei Baumaterialien, wetterbedingte Verzögerungen, krankheitsbedingte Ausfälle und Vandalismusschäden den Baufortschritt immer wieder gebremst. Hinzu kamen Probleme bei Ausschreibungen und Qualitätsmängel einzelner Fachfirmen.

Grundschule am Weißen See: Denkmalgerechte Sanierung mit Herausforderungen

Das Schulgebäude, das um 1930 im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet wurde, gilt als erstes weltliches Schulhaus von Weißensee und steht unter Denkmalschutz. Die Sanierung umfasst daher nicht nur technische Erneuerungen, sondern auch eine denkmalgerechte Wiederherstellung der Fassade, des Dachs und der Innenräume. Auch die beiden in das Schulgebäude integrierten Sporthallen werden umfassend instand gesetzt.

Die Maßnahme soll die Grundschule langfristig zu einem modernen Lern- und Lebensort machen. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Schule künftig vierzügig betrieben und bietet Platz für rund 500 Kinder. Bis zur Rückkehr nutzt die Schulgemeinschaft einen Ausweichstandort in der Falkenberger Straße, der mit einem Shuttlebus erreichbar ist.

Verzögerungen bei Schulsanierungen: Reformbedarf im Vergaberecht

Die wiederholten Verzögerungen am Bau haben im Bezirk Pankow eine breitere Diskussion über das Vergaberecht ausgelöst. Laut Pasternack werde derzeit geprüft, ob künftig vermehrt Generalunternehmer eingesetzt werden sollen, um Abläufe zu beschleunigen. Bei denkmalgeschützten Sanierungen seien diese Modelle jedoch mit finanziellen Risiken verbunden, da unvorhersehbare Schäden häufig erst im Verlauf der Arbeiten sichtbar würden.

Um strukturelle Probleme künftig zu vermeiden, steht der Bezirksstadtrat nach eigenen Angaben in engem Austausch mit Staatssekretärin Tanja Mildenberger. Ziel sei es, innerhalb der laufenden Legislaturperiode eine Reform des Vergaberechts anzustoßen. Dazu zählen eine Reduzierung formaler Anforderungen an Bewerbungsunterlagen sowie höhere Schwellenwerte bei den Vergabestufen.

Rückkehr der Pankower Schule an ursprünglichen Standort: Entscheidung im November erwartet

Ob der angestrebte Umzugstermin in den Winterferien 2026 tatsächlich eingehalten werden kann, soll im November bekanntgegeben werden. Trotz der vielen Herausforderungen bleibt das Ziel für den Bezirk klar: Nach fast acht Jahren Bauzeit soll die Grundschule am Weißen See endlich wieder an ihren ursprünglichen Standort zurückkehren und den Betrieb in einem modernen, vollständig sanierten Schulgebäude aufnehmen.

 

Quellen: Bezirksamt Pankow

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