Die Arbeiten an der neuen Elsenbrücke schreiten voran. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Stahlbaumontage stehen nun Anpassungen der Verkehrsführung und weitere Bauarbeiten an, die den Verkehr über die Spree langfristig verbessern sollen. Doch bis zur endgültigen Freigabe bleibt die Baustelle ein komplexes Koordinationsprojekt.

Seit der A100-Eröffnung hat sich der Verkehrsfluss an der Elsenstraße deutlich verlangsamt. Werktags kommen Fahrzeuge teils nur noch mit 12 bis 15 Kilometern pro Stunde voran, wie die Senatsverwaltung im September mitgeteilt hatte. Nach Abschluss der Stahlanlieferungen können nun jedoch wieder weitere Anpassungen der Verkehrsführung erfolgen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Die Bauarbeiten an der Elsenbrücke zwischen Friedrichshain und Treptow-Köpenick haben eine wichtige Etappe erreicht. In der vergangenen Woche konnten die aufwendigen Montagearbeiten der Stahlbauteile für das neue nordwestliche Teilbauwerk abgeschlossen werden. Sämtliche Elemente wurden eingehoben und montiert, die Schweißarbeiten laufen aktuell im Zweischichtbetrieb.
Bei einem Vor-Ort-Termin informierte sich Verkehrssenatorin Ute Bonde über den Stand der Arbeiten. Sie betonte laut Verwaltung, dass der Brückenbau ein Gemeinschaftsprojekt vieler Beteiligter sei und nun zügig auf die Verkehrsfreigabe hingearbeitet werden müsse, um die wichtige Verbindung über die Spree wieder herzustellen.
Elsenbrücke: Neue Verkehrsführung und Busspuren
Mit dem Abschluss der Großanlieferungen können nun Anpassungen der Verkehrsführung umgesetzt werden. Zwischen der Elsenstraße und den Behelfsbrücken werden die Fahrstreifen verlängert, wodurch sich die Verkehrsströme künftig flüssiger bewegen sollen. Auch die Busspur vor dem S-Bahnhof Treptower Park wird erweitert, um die Fahrzeiten der BVG-Linien zu verbessern.
Zusätzlich entsteht auf der Puschkinallee zwischen Bouchéstraße und Elsenstraße ein temporärer Busfahrstreifen. Diese Maßnahmen wurden in der Nacht umgesetzt, um den laufenden Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Zwischen Friedrichshain und Treptow-Köpenick: Untersuchungen zur künftigen Verkehrsaufteilung
Parallel dazu wird eine neue Verkehrsführung auf der Brücke selbst geprüft. Geplant ist eine sogenannte 2+1-Verkehrsführung mit zwei Fahrstreifen stadteinwärts und einem stadtauswärts. Um dies zu ermöglichen, soll der Radverkehr auf der Ostseite der Brücke künftig über einen Zweirichtungsradweg geführt werden.
Allerdings zeigten Bauwerksuntersuchungen Mängel an den bestehenden Rampenbauwerken auf der nordöstlichen Seite. Diese müssen behoben werden, bevor eine Umstellung des Verkehrs erfolgen kann. Ein Expertenteam arbeitet derzeit an einer tragfähigen Lösung, die auch die zahlreichen unterirdischen Leitungen in diesem Bereich berücksichtigt.
Ersatzneubau der Elsenbrücke verläuft in vier Phasen
Die Elsenbrücke, 1968 eröffnet, ist eine zentrale Verbindung zwischen Friedrichshain und Treptow-Köpenick. Sie quert den ehemaligen Osthafen und verbindet auf der Treptower Seite die Straße An den Treptowers mit der Elsenstraße. Der Ersatzneubau gliedert sich in vier Hauptphasen, von Abriss und Behelfsbrücke bis hin zur Fertigstellung beider neuen Brückenteile.
Bevor die nächste große Verkehrsphase beginnt, sind weitere Abstimmungen mit allen Beteiligten geplant, insbesondere mit der BVG. Ziel bleibt es, eine sichere und tragfähige Lösung für alle Verkehrsarten zu gewährleisten, während die Bauarbeiten an einem der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Berliner Süden weiterlaufen.
Quellen: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, BVG
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