Hamburg will die Nutzung von Solarenergie deutlich ausbauen. Mit der neuen Photovoltaikstrategie will die Stadt öffentliche Dächer stärker einbeziehen, Ausbauhemmnisse abbauen und die Versorgungssicherheit in Zeiten globaler Unsicherheiten erhöhen. Ziel ist es, Photovoltaik in der Stadt zur Selbstverständlichkeit zu machen.

Photovoltaikanlagen auf Hamburger Dach, im Hintergrund der Funkturm

Photovoltaikanlage auf dem Dach des Congress Center Hamburg (CCH). Mit einer Modulfläche von rund 1.760 Quadratmetern und einer Leistung von 393 Kilowattpeak liefert sie jährlich mehr als 318.000 Kilowattstunden Ökostrom. / © Foto: Sprinkenhof GmbH

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Der Hamburger Senat hat kürzlich eine neue Photovoltaikstrategie beschlossen, die die Nutzung von Solarenergie in der Stadt vorantreiben soll. Ziel ist es, die Umsetzung von Photovoltaikprojekten zu erleichtern und die installierte Leistung bis 2030 auf 500 bis 800 Megawatt Peak (MWp) zu steigern. Bis 2035 sollen ein bis 1,5 Gigawatt Peak erreicht werden. Damit würde sich die aktuelle Leistung von 234 MWp mehr als verdoppeln. Die Beschleunigung des Ausbaus soll Hamburgs Energiesouveränität stärken und die Versorgungssicherheit erhöhen.

Die Strategie richtet sich sowohl an private als auch an öffentliche Gebäude. Auf öffentlichen Dächern soll die Photovoltaik besonders ausgebaut werden. Laut Monitoringbericht der Umweltbehörde wurden im Jahr 2024 45 neue Anlagen mit insgesamt 3,2 MWp installiert. Anfang 2025 waren 240 Anlagen mit 7,4 MWp gemeldet. Für 2025 wird mit einem Anstieg auf 337 Anlagen und 14,2 MWp gerechnet.

Hamburgs Photovoltaikstrategie: Große Projekte als Leuchtturmprojekte

Ein bedeutendes Beispiel ist die neue Anlage auf dem Dach des Congress Center Hamburg (CCH). Mit einer Modulfläche von rund 1.760 Quadratmetern und einer Leistung von 393 Kilowattpeak liefert sie jährlich mehr als 318.000 Kilowattstunden Ökostrom. Der gesamte Strom wird von der Messe Hamburg genutzt. Das Projekt soll zeigen, wie Photovoltaik auf städtischen Gebäuden umgesetzt werden kann.

Senatorin Katharina Fegebank betonte, dass Hamburg eine Vorreiterrolle bei der Energiewende einnehmen wolle. Die Transformation der Energiesysteme sei kein Selbstzweck, sondern ein Teil einer zukunftsfähigen Energiepolitik. Die Photovoltaikstrategie solle den Ausbau erleichtern und Photovoltaik in Hamburg selbstverständlich machen.

Energiewende in Hamburg: Öffentliche Dächer als Motor des Ausbaus

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel hob hervor, dass die Energiewende nur gemeinsam gelingen könne. Die Stadt übernehme bei öffentlichen Gebäuden eine Vorbildfunktion. Der Ausbau von Photovoltaik solle mit energetischer Sanierung und fossilfreier Wärmeversorgung kombiniert werden, um nachhaltige Lösungen im öffentlichen Sektor zu zeigen.

Auch Unternehmen wie die Hamburger Energiewerke und die Sprinkenhof GmbH sind aktiv beteiligt. Ihre Erfahrungen zeigen, dass die Umsetzung auf städtischen Gebäuden komplex sei, jedoch wichtige Beiträge zur CO2-Reduktion leiste. Das CCH selbst verfolgt seit Jahren eine nachhaltige Bau- und Betriebsstrategie und betrachtet den eigenen Strombezug aus Photovoltaik als weiteren Baustein.

Hamburger Energiepolitik: Gemeinschaftlicher Ansatz und Fachkräfteförderung

Die Photovoltaikstrategie setzt auf die Beteiligung verschiedener Akteurinnen und Akteure. Ein zentrales Strategie-Büro soll Wissensaustausch fördern, Synergien nutzen und Hemmnisse abbauen. Neben klassischen Dachanlagen werden auch Stellplatz-, Agri- und Freiflächen-Photovoltaik sowie Batteriespeicher und Energiemanagementsysteme berücksichtigt.

Darüber hinaus sollen lokale Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze gestärkt werden. Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen innovative Lösungen vorantreiben und den Fachkräftebedarf sichern. Die Strategie baut auf bestehenden Initiativen wie dem „Runden Tisch Fachkräfte Klimaberufe“ auf und verankert Photovoltaik als zentrales Zukunftsthema in der Hamburger Energiepolitik.

Photovoltaikanlagen auf Hamburger Dach

© Foto: Sprinkenhof GmbH

Quellen: Sprinkenhof GmbH, Hamburg Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

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