Nach einer langen Phase des Stillstands kehrt auf der Baustelle an der Mühlenstraße in Friedrichshain endlich wieder Bewegung ein. Die beiden Hochhäuser, die früher unter dem Namen „Upside Berlin“ bekannt waren, werden nun unter dem Projektnamen „Brooks on East“ fertiggestellt.

Nach über einem Jahrzehnt fallen in Friedrichshain endlich die Gerüste: Schon von weitem ist an einem der Türme mittlerweile die finale Form gut zu erkennen. Die ersten Mieter könnten schon bald einziehen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Wo zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße lange Stillstand herrschte, ist seit einiger Zeit wieder deutlich Bewegung zu erkennen. Die beiden Türme an der Mühlenstraße, einst als „UPSIDE Berlin“ oder auch „Max und Moritz“ bekannt, werden nun abgerüstet. Täglich sind Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort, um das Hochhausprojekt nun doch noch fertigzustellen. Die geschwungene Fassade des Projekts, das inzwischen den Namen „Brooks on East“ trägt, ist bereits deutlich zu erkennen.
Das Vorhaben galt lange als eines der prominentesten Beispiele für den Stillstand an der Mediaspree. Nach der Insolvenz der ursprünglichen Projektgesellschaft im Jahr 2023 schien das Projekt gescheitert. Erst im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass ein neues Konsortium die Verantwortung übernimmt. Seitdem sind die Arbeiten zügig vorangeschritten. Während bei einem der Wohntürme noch das Sockelgebäude ausgebaut wird, läuft beim anderen die Abrüstung bereits auf Hochtouren. Noch im Herbst 2025 sollten die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.
Vom gescheiterten „UPSIDE Berlin“ zum neuen „Brooks on East“: Wie das Projekt an der Mediaspree gerettet wurde
Die Geschichte des Projekts reicht bis 2013 zurück, als der Bau unter den Namen „UPSIDE Berlin“ und „Max und Moritz“ begann. Nach mehreren Verzögerungen kam der Bau 2023 vollständig zum Erliegen. Erst der Insolvenzverwalter Christian Otto von der Kanzlei hww brachte neue Investoren an den Tisch. Mit der Investmentgesellschaft Barings sowie den Entwicklern Red Square und Arrow Global wurde schließlich ein neues Team gebildet, das den Weiterbau sicherte.
Barings übernahm die Finanzierung, während Red Square und Arrow Global für die bauliche Umsetzung und Vermarktung zuständig sind. Otto erklärte, dass mit dieser Struktur endlich die Voraussetzungen geschaffen wurden, um das lange blockierte Projekt fortzuführen. Im Herbst 2024 konnten die Arbeiten wiederaufgenommen werden.
Wohnen und Arbeiten an der Spree: Was das neue Hochhaus-Ensemble bieten soll
Die beiden Türme mit Höhen von 86 und 95 Metern sollen insgesamt rund 350 Wohnungen sowie Serviced Apartments umfassen. In den Sockelbereichen entstehen zusätzlich Flächen für Gastronomie, Gewerbe und Dienstleistungen. Die Vermarktung der Eigentumswohnungen startete bereits im Mai 2025, den Vertrieb übernimmt das Berliner Unternehmen Best Place.
Noch im Herbst 2025 sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein, die vollständige Fertigstellung ist bis 2027 vorgesehen. Neben Penthouses und Sky Apartments wird es einen Concierge-Service und eine Tiefgarage geben. Die Fassade mit ihren horizontalen Linien basiert weiterhin auf den Entwürfen des Büros Nöfer Architekten.
Mediaspree im Wandel: Brooks on East als Teil eines neuen Stadtgefüges
Das Projekt liegt im Zentrum der Mediaspree, wo sich in den letzten Jahren ein neues Quartier zwischen Wohnen, Arbeiten und Freizeit entwickelt hat. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Uber-Arena, moderne Bürobauten und zahlreiche gastronomische Angebote. Die gute Anbindung über den Ostbahnhof sorgt für eine direkte Verbindung in die Berliner Innenstadt.
Gleichzeitig zeigt das Projekt, wie komplex Stadtentwicklung in Berlin sein kann. Nach mehr als zehn Jahren Planung und mehrfachen Unterbrechungen scheint nun ein Ende in Sicht. Die abgerüsteten Fassaden verdeutlichen, dass eines der lange stagnierenden Hochhausprojekte der Stadt endlich abgeschlossen werden könnte.
Quellen: möller pr GmbH, hww hermann wienberg wilhelm, Nöfer Architekten, Max und Moritz Quartier Friedrichshain GmbH, Red Square GmbH, Arrow Global
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