Frankfurt hat sich in den letzten Jahren zunehmend als kultureller Hotspot etabliert. Mit neuen Museen, modernisierten Institutionen und innovativen Projekten will die Stadt ihr kulturelles Profil weiter stärken. Dadurch soll sich die Innenstadt zunehmend zu einem lebendigen Zentrum für Kunst, Musik und Austausch entwickeln.
1. Kulturcampus Bockenheim
2. Haus der Demokratie
3. Neues Schauspielhaus / Kulturmeile
4. Neues Jüdisches Museum
5. Schirn Kunsthalle
© Titelbild: Depositphotos.com
Frankfurt entwickelt sich rasant zum kulturellen Hotspot: Mit Projekten wie dem „Kulturcampus Bockenheim“, dem Haus der Demokratie und der neuen Kulturmeile entstehen Räume für Kunst, Austausch und Begegnung. Ergänzt durch die Modernisierung der Schirn Kunsthalle und das Neue Jüdische Museum formt die Stadt ein lebendiges Zentrum, das Kultur und Stadtentwicklung eng verbindet.
1. Kulturcampus Bockenheim: Neue Kunst- und Kulturflächen auf ehemaligem Campus sollen bis 2035 realisiert werden

Auf dem Areal des Kulturcampus sollen flexible Räume für Kunst, Musik und Kultur entstehen. Die neuen Flächen sollen sich in Frankfurt-Bockenheim etablieren und einen Mehrwert für den Stadtteil und seine Bewohnerinnen und Bewohner bieten. / © Lageplan: Land Hessen
Einer der Kulturorte, der Frankfurt prägen wird, soll bis 2035 entstehen. Der sogenannte „Kulturcampus“ bündelt Bildungs- und Kultureinrichtungen auf dem ehemaligen Universitätsgelände in Bockenheim. Mit einer Investitionssumme von 170 Millionen Euro entstehen neue Hochschulgebäude. Darunter Flächen für die Hochschule für Darstellende Kunst und Musik, die künftig drei Gebäudeteile nutzen wird.
Neubauten auf der Neuen Mensa und der juristischen Bibliothek bieten Raum für das Frankfurter LAB, ein Zentrum für zeitgenössische Musik und darstellende Kunst. Des Weiteren entstehen neue Flächen für die Musikhochschule in der ehemaligen Druckerei Dondorf. Zudem sind ein Verwaltungszentrum, eine neue Mensa, studentische Clubs und Wohneinheiten. Die neuen, flexible Räume für Kunst und Kultur sollen den Stadtteil Bockenheim und die Kulturszene in Frankfurt stärken.
2. Haus der Demokratie: Ein neuer Begegnungsort an der Paulskirche, der der Demokratie gewidmet sein soll

Im unmittelbaren Umfeld zur Paulskirche soll zeitnah das „Haus der Demokratie“ entstehen. In einem offenen Ideenwettbewerb konnten Architektinnen und Architekten ihre Entwürfe einreichen. / © Visualisierung: schneider+schumacher Planungsgesellschaft mbH
Direkt am Paulsplatz, neben der Paulskirche, entsteht Frankfurts neues Haus der Demokratie. Es soll ein Ort für Geschichte, Austausch und aktive Mitgestaltung werden, der die deutsche Demokratiegeschichte würdigt und aktuelle gesellschaftliche Debatten aufgreift. Geplant sind Ausstellungen, Workshops und Veranstaltungen, die von Stadt, Land und Bund getragen werden.
Im Rahmen eines offenen Ideenwettbewerbs und Bürgerbeteiligungen entschieden sich erste Tendenzen für den Umbau der historischen Kämmerei. Mit rund 6.200 Quadratmetern Fläche, etwa 75 Millionen Euro Baukosten und einem Baubeginn im Jahr 2028 soll das Haus inklusiv, barrierefrei und als lebendiger Diskursort für die Stadtgesellschaft gestaltet werden.
3. Neues Schauspielhaus & Kulturmeile: Kulturelle Einrichtungen, öffentliche Plätze und kreative Nutzungen sollen Innenstadt beleben

Frankfurt plant eine Kulturmeile: Das städtebauliche Konzept soll parallel zur neuen Mainzer Straße verlaufen und das Bankenviertel mit dem Bahnhofsviertel verbinden. / © Lageplan: Stadt Frankfurt, Dezernat für Kultur und Wissenschaft
Mit der geplanten Kulturmeile entlang der Neuen Mainzer Straße soll das künftige kulturelle Herz Frankfurts entstehen. Das Ziel ist unter anderem, das Museumsufer und Bankenviertel miteinander zu verbinden. Kulturelle Einrichtungen, öffentliche Plätze und kreative Nutzungen sollen den Innenstadtbereich beleben und das Viertel zum zentralen Treffpunkt für Kunst, Theater und Begegnung machen. Den Auftakt bildet der Neubau des Schauspielhauses, mit direktem Zugang zur Wallanlage und einer Sichtbarkeit, die das Theater ins Zentrum des städtischen Lebens rückt.
Der Neubau umfasst rund 5.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und wird mit einem Hochhaus der Helaba über einen öffentlichen Platz verbunden. Ziel ist es, Kultur und Architektur stärker zu verknüpfen, zentrale Orte des Finanzviertels für die Öffentlichkeit zu öffnen und die Frankfurter Innenstadt zu einem lebendigen, vielfältigen Kulturzentrum zu machen.
4. Neues Jüdisches Museum: Museumsbau wird künftig ein „Startpunkt“ der Kulturmeile sein

Lichtdurchflutete Durchbrüche, Sichtbeton und helles Holz prägen das Bild von den Innenräumen des Neuen Jüdischen Museums. Im Jahr 2020 eröffnete das Gebäudeensemble am Mainufer, nun feiert es sein fünfjähriges Bestehen. / © Foto: Jüdisches Museum Frankfurt / Norbert Migluetz, CC-BY 4.0
Das Neue Jüdische Museum Frankfurt gilt als Startpunkt der geplanten Kulturmeile und feiert dieses Jahr sein fünfjähriges Bestehen. Das Museumsensemble verbindet das historische Rothschild-Palais mit dem modernen Lichtbau von Staab Architekten und bietet Ausstellungsflächen, Veranstaltungsräume, Bibliothek und Museumspädagogik. Architektur und Baugeschichte verschmelzen so zu einem kulturellen Treffpunkt am Mainufer.
Der Lichtbau öffnet das Museum zur Innenstadt und zu den Wallanlagen. Mit 600 Quadratmetern für Wechselausstellungen, einem Café und großzügigen Aufenthaltsbereichen schafft das Museum Räume für Begegnung, Kreativität und gesellschaftliche Diskussionen und prägt die Innenstadt städtebaulich wie kulturell nachhaltig.
5. Schirn Kunsthalle: Ausstellungsort zieht aufgrund von Umbauarbeiten vorübergehend nach Bockenheim

Wie die bekannte Eingangshalle der Schirn Kunsthalle nach den Modernisierungsarbeiten aussehen wird, ist bisher noch unklar. / © Foto: Wikimedia Commons, PantaRhei, CC BY-SA 4.0
Die Schirn Kunsthalle ist ein weiterer Kulturhotspot in Frankfurt und prägt seit über drei Jahrzehnten die Altstadt. Nun startet eine umfassende Modernisierung bis zum Jahr 2028. Fassaden, Innenräume, Gebäudetechnik und Brandschutz werden auf den neuesten Stand gebracht, während der postmoderne Baustil und denkmalgeschützte Elemente erhalten bleiben. Die Gesamtkosten liegen bei rund 31,3 Millionen Euro.
Während der Sanierung zieht die Schirn vorübergehend in die Dondorf-Druckerei in Bockenheim. Dort wurden die Räume für Ausstellungen angepasst, Beleuchtung, Klimatisierung und Sicherheitskontrollen installiert, sodass Besucherinnen und Besucher das Programm der Kunsthalle während der Bauphase weiterhin erleben können.
Frankfurt als Kulturhotspot: Ausbau des Angebots soll zu steigenden Bewohner- und Besucherzahlen führen
Mit der Realisierung dieser Projekte wird Frankfurt sein kulturelles Angebot deutlich ausweiten. Vom Kulturcampus über die neue Kulturmeile bis hin zu modernisierten Museen und Kunsthallen eröffnen sich neue Begegnungsräume. Prognosen deuten darauf hin, dass sowohl die Zahl der Besuchenden als auch die lokale Beteiligung der Stadtbewohnerinnen und -bewohner durch das wachsende Kulturangebot weiter rasant steigen könnte.
Quellen: Frankfurter Rundschau, FAZ, Hessenschau, Frankfurt LAB, kulturcampus, Wikipedia, Stadtplanungsamt Frankfurt, Haus der Demokratie, Competition Online, Stadt von Morgen, Neue Bühne Fankfurt, Skyline Atlas, Zukunft Städtische Bühne, Neues Jüdisches Museum, Bund Deutscher Architekten, Schirn, Journal Frankfurt
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