In Frankfurt startet ein Pilotprojekt, das Technik und Natur verbinden soll. Sieben Trafostationen erhalten begrünte Dächer, um das Stadtklima zu verbessern, die Artenvielfalt zu fördern und technische Anlagen nachhaltiger zu gestalten.

Mainova, als großer Frankfurter Energieversorger mit ihrer Tochter NRM Netzdienste Rhein-Main, verantwortet gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt und der Firma GRITEC das Pilotprojekt zur Begrünung von Trafostationen. / © Foto: NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH
© Foto Titelbild: 2025 Mainova AG
Frankfurt testet neue Wege, um technische Infrastruktur nachhaltiger zu gestalten. In einem Pilotprojekt werden sieben Trafostationen begrünt, um das Stadtklima zu verbessern, die Artenvielfalt zu fördern und gleichzeitig die Technik zu schützen.
Mainova testet begrünte Trafostationen in Frankfurt: Umspannanlagen sollen umweltfreundlicher werden
In Frankfurt haben die NRM Netzdienste Rhein-Main, das Stadtplanungsamt und die GRITEC GmbH ein gemeinsames Pilotprojekt gestartet. Dabei erhalten sieben Trafostationen begrünte Dächer, die sowohl ökologische als auch funktionale Vorteile bringen sollen. Ziel ist es, technische Anlagen, die im Stadtbild deutlich sichtbar sind, umweltfreundlicher zu gestalten und zur städtischen Biodiversität beizutragen.
Im gesamten Stadtgebiet betreibt die NRM mehr als 3.500 Umspannanlagen unterschiedlicher Größen. Diese wandeln Strom in haushaltsfreundliche Spannung um und sichern so die Energieversorgung. Durch den steigenden Strombedarf infolge von Digitalisierung und Energiewende wächst die Zahl solcher Anlagen kontinuierlich. Zugleich werden viele bestehende Stationen modernisiert. Dadurch entsteht die Möglichkeit, technische Infrastruktur mit gestalterischen und ökologischen Funktionen zu verbinden.
Robust, ressourcenschonend und pflegeleicht: Dachbegrünungssystem für die Anlagen in Frankfurt
Die Firma GRITEC hat für das Projekt ein spezielles Dachbegrünungssystem entwickelt, das auf kleinen Flächen eingesetzt werden kann. Es besteht aus einem leichten Aluminiumrahmen und vorkultivierten Pflanzkassetten aus recyceltem Kunststoff. Diese enthalten robuste, pflegearme Pflanzenarten, die auch längere Trockenperioden überstehen und sich schnell regenerieren. Dadurch lässt sich der Pflegeaufwand deutlich reduzieren.
Die kompakten Dächer der Stationen messen meist nur rund drei mal zwei Meter. Auf dieser Fläche entsteht mit dem neuen System bis zu sechs Quadratmeter Grün, das das Mikroklima verbessert und Regenwasser speichert. Nach Angaben der Projektbeteiligten trägt jede bepflanzte Station damit aktiv zur Verbesserung des Stadtklimas bei und kann Lärm dämpfen sowie Insekten Lebensraum bieten.
Perspektiven für das Projekt der Netzdienste Rhein-Main: Begrünung aller Trafostationen in Frankfurt
Die Testphase läuft derzeit an sieben Standorten, unter anderem an der Wittelsbacher Allee, am Riedberg und an der Rebstöcker Straße. In den kommenden Monaten wird untersucht, wie sich die Begrünungen im Betrieb verhalten und welche Pflegeintervalle langfristig erforderlich sind. Die Projektpartner wollen herausfinden, ob sich das System auch großflächig im Netzgebiet einsetzen lässt.
Sollte sich das Konzept bewähren, sollen künftig weitere Trafostationen im öffentlichen Raum mit einem begrünten Dach ausgestattet werden. Das gilt sowohl für neue Anlagen als auch für bestehende Standorte. Nach Einschätzung des Stadtplanungsamts zeigt das Projekt, dass technische Versorgungseinrichtungen nicht nur funktional, sondern auch Teil einer klimaangepassten Stadtgestaltung sein können.
Quellen: Mainova AG, STADT FRANKFURT AM MAIN, Main Riedberg
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