Das John Jahr Haus an der Kurfürstenstraße nimmt Gestalt an. Der 68 Meter hohe Neubau entsteht an der Schnittstelle von Tiergarten und Schöneberg und soll bis 2026 fertiggestellt werden. Trotz eines Brandvorfalls im Sommer liegt das Bauprojekt weiterhin im Zeitplan, die Montage der Fassade hat bereits begonnen.

Der Bau des John Jahr Hauses in Berlin-Tiergarten schreitet sichtbar voran. Das 68 Meter hohe Hochhaus an der Kurfürstenstraße befindet sich bereits im fortgeschrittenen Baustadium. Teile der Fassade aus Glas und Aluminium sind schon montiert, während andere Abschnitte noch eingerüstet sind. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
© Foto Titelbild: ENTWICKLUNGSSTADT
© Visualisierung: Jahr-Gruppe / HAMBURG TEAM Projektentwicklung
An der Ecke Kurfürstenstraße und An der Urania entsteht derzeit eines der markantesten Hochhausprojekte Berlins. Das sogenannte „John Jahr Haus“ wird nach seiner Fertigstellung rund 68 Meter hoch sein und auf einer Fläche von etwa 22.000 Quadratmetern Büros, Wohnungen sowie Gastronomie- und Einzelhandelsflächen vereinen.
Das Bauvorhaben wird von der Jahr-Gruppe realisiert, die das Grundstück seit Jahrzehnten im Familienbesitz hält. Der Entwurf stammt vom Berliner Architekturbüro Barkow Leibinger, das in einem Wettbewerb mit seinem Konzept überzeugen konnte. Mit dem Projekt wird die Kreuzung Kurfürstenstraße / Schillstraße städtebaulich neu geordnet.
Baufortschritt am John Jahr Haus: Fassade wird montiert, Fertigstellung bleibt im Zeitplan
Der Bau schreitet zügig voran: Während der Innenausbau im Gange ist, werden derzeit bereits Teile der Fassade montiert. Die moderne Glasstruktur prägt zunehmend das Erscheinungsbild des Gebäudes und gibt einen Eindruck von der künftigen Architektur. Trotz eines Brandes auf der Baustelle Ende Juni 2025, bei dem sich Dämmmaterial auf dem Dach entzündet hatte, kam es zu keinen nennenswerten Schäden oder Verzögerungen.
Die Jahr-Gruppe bestätigte, dass der Bau fortgesetzt werde und die geplante Fertigstellung im Jahr 2026 unverändert gilt. Das 17-geschossige Hochhaus wird künftig über rund 16.900 Quadratmeter Büroflächen, 4.200 Quadratmeter Wohnflächen und etwa 800 Quadratmeter für Gastronomie und Einzelhandel verfügen.
Energieeffizienz, Begrünung und flexible Nutzung im Fokus des Hochhausprojekts an der Kurfürstenstraße
Nachhaltige Bauweisen spielen beim John Jahr Haus eine zentrale Rolle. Vorgesehen sind energieeffiziente Klimatechnik, begrünte Dachflächen und eine Wärmeversorgung über Fernwärme. Zudem wird ein Teil der bislang vollständig versiegelten Fläche entsiegelt, um die Standortbedingungen und das Mikroklima zu verbessern.
Auch die Nutzung der Büroflächen folgt einem flexiblen Konzept. Sie lassen sich an unterschiedliche Unternehmensgrößen anpassen und bieten damit Raum für vielfältige Arbeitsformen. Damit trägt das Projekt den veränderten Anforderungen an moderne Arbeitsorte Rechnung. Eine Tiefgarage mit 69 Stellplätzen und Ladepunkten für Elektrofahrzeuge ergänzt die verkehrliche Erschließung.
Erster Großmieter steht fest: Grant Thornton zieht ins John Jahr Haus
Bereits vor der Fertigstellung ist ein großer Teil der Büroflächen vergeben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton hat rund 5.000 Quadratmeter langfristig angemietet und wird die neuen Räume ab Ende 2026 beziehen. Weitere Mietverhandlungen sind im Gange.
Mit dem John Jahr Haus will die Jahr-Gruppe ein zukunftsfähiges Gebäude schaffen, das langfristig Bestand hat. Geschäftsführer Adalbert von Uckermann betonte, dass man den Bau als Investition in die kommenden Jahrzehnte verstehe, ein Ansatz, der sich auch in der nachhaltigen Planung widerspiegele.
Hochhausprojekt Kurfürstenstraße: Brand verdeutlicht Herausforderungen für Feuerwehr
Im Sommer sorgte der Brand auf der Baustelle kurzzeitig für Aufmerksamkeit, blieb jedoch ohne größere Folgen. Rund 130 Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr brachten die Situation schnell unter Kontrolle. Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft der Polizei lobten den Einsatz, wiesen jedoch auf Ausrüstungsmängel hin und forderten Investitionen in moderne Löschtechnik wie Drohnen und spezielle Hochhausausrüstung.
Gleichzeitig machte der Vorfall deutlich, wie sehr die zunehmende Verdichtung Berlins auch die Einsatzkräfte vor neue Herausforderungen stellt. Für das John Jahr Haus selbst bleibt die Bilanz positiv: Der Bau schreitet planmäßig voran, die Fassade wird Stück für Stück montiert, und das Hochhaus wird künftig das Stadtbild an der Kurfürstenstraße sichtbar verändern.
Quellen: Jahr-Gruppe, ZECH Hochbau AG, Service-Developer Hamburg Team, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, Deutsche Baumeister & Architekten
Jetzt PLUS-Kunde werden
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein PLUS-Abonnement.
Tags (Schlagwörter) zu diesem Beitrag
One Comment
Hinterlasse einen Kommentar Antwort abbrechen
Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.






Die hellen Streben finde ich ein wenig zu steinig für mein Geschmack, aber sonst wirkt es sehr gelungen und wertet die ganze Gegend um ein vielfaches auf. Gerne mehr davon!