Die Torstraße in Berlin-Mitte soll grundlegend erneuert und umgestaltet werden. Die Planung sieht eine bessere Aufteilung des Straßenraums vor, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Der erste Bauabschnitt soll 2026 beginnen.

Querschnitt des Straßenaufbaus (Chausseestraße bis Rosenthaler Platz)

Die Senatsverwaltung sieht zwischen Chausseestraße und Rosenthaler Platz breite Gehwege, separate Radwege und eine insgesamt 15,25 Meter breite Fahrbahn mit zwei Fahrstreifen pro Richtung vor. Auf beiden Seiten bleiben Grünstreifen und Baumbestand erhalten, wodurch mehr Aufenthaltsqualität im Straßenraum entstehen soll. / © Bild: SenMVKU

© Titelbild: Wikimedia Commons, Traktorminze, CC BY-SA 4.0

 

Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt plant eine Erneuerung der Torstraße zwischen der Chausseestraße und der Karl-Liebknecht-Straße. Mit der geplanten Maßnahme soll eine moderne Hauptverkehrsstraße entstehen, die den Anforderungen einer wachsenden Stadt gerecht wird und allen Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen sichere und komfortable Bedingungen bietet. Im Mittelpunkt steht dabei die Schaffung barrierefreier und sicher gestalteter Verkehrsflächen, die den Vorgaben des Berliner Mobilitätsgesetzes entsprechen.

Der erste von zwei Bauabschnitten reicht von der Chausseestraße bis zum Rosenthaler Platz, der zweite von dort bis zur Karl-Liebknecht-Straße. Nach aktuellem Zeitplan soll der erste Bauabschnitt im dritten Quartal 2026 beginnen und etwa zweieinhalb Jahre dauern. Der zweite Bauabschnitt ist für Anfang 2029 vorgesehen. Auch hier wird der Bau rund zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen.

Überarbeitung der geplanten Arbeiten auf der Torstraße: Reaktionen und Anpassungen nach Kritik

Nach der Veröffentlichung der ersten Entwürfe gab es zahlreiche Rückmeldungen von Anwohnenden, Gewerbetreibenden, sowie unterschiedlichen Institutionen. Kritisiert wurde vor allem, dass Stellplätze vollständig entfallen und der Lieferverkehr nur eingeschränkt möglich sei. Auch die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge wurde als unzureichend bewertet. Die Senatsverwaltung reagierte darauf und überarbeitete die Planung, um die Leistungsfähigkeit zu sichern und zugleich Umweltansprüchen gerecht zu werden.

In der neuen Fassung sollen die verschiedenen Verkehrsarten besser aufeinander abgestimmt werden. Der Fokus liegt auf Sicherheit, Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität. Durch die Neuaufteilung des Straßenraums entstehen breitere Gehwege, sichere Radverkehrsanlagen und barrierefreie Querungsmöglichkeiten. Zudem bleiben Flächen für Außengastronomie und Lieferzonen erhalten.

Gestaltung der Torstraße in Mitte: Mehr Platz für Radwege, Gehwege und den öffentlichen Personennahverkehrs

Auf der Nordseite werden die Gehwege in ihrer bisherigen Breite beibehalten, während der Raum für parkende Fahrzeuge reduziert wird, um Platz für Radwege zu schaffen. Auf der Südseite ist ein baulich getrennter Radweg auf Gehwegniveau vorgesehen. Trotz dieser Veränderungen sollen beide Gehwege mindestens 2,50 Meter breit bleiben, um ausreichend Platz für den Fußverkehr zu bieten.

Zudem sind an verschiedenen Stellen Lade- und Lieferzonen vorgesehen, damit der lokale Handel weiterhin gut erreichbar bleibt. An Kreuzungen mit Nebenstraßen sollen Gehwegvorstreckungen entstehen, die sichere Querungen ermöglichen. Die Fahrbahn der Torstraße wird künftig bis zu 15,25 Meter breit sein, wodurch die Straße auch weiterhin als wichtige Ost-West-Verbindung für den motorisierten Verkehr genutzt werden kann.

Bezirksamt Mitte lädt Interessierte ein: Informations- und Dialogveranstaltungen im November

Bevor die Bauarbeiten beginnen, möchte die Verwaltung die Öffentlichkeit umfassend informieren. Das Bezirksamt Mitte lädt am Mittwoch, 29. Oktober 2025, von 17 bis 19 Uhr zu einer Dialogveranstaltung in die „Begegnungsstätte Mehr Mitte“ in der Torstraße 190 ein. Interessierte können dort Fragen stellen und eigene Anregungen einbringen.

Darüber hinaus veranstaltet die Senatsverwaltung am 19. November 2025 ab 17.30 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Brunnenstraße 111. Dabei sollen die Planungen vorgestellt und offene Fragen beantwortet werden. So sollen Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in die weiteren Schritte der Umgestaltung eingebunden werden.

Quellen: Bezirksamt Mitte, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

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11 Kommentare

  1. Ewald Karl 23. Oktober 2025 at 11:50 - Reply

    Bedeuten die Formulierungen „Gehwege bleiben mindestens 2,50 breit“ und „Fahrbahn bis zu 15,25 Meter“ nicht faktisch, dass hier eine bisher zweispurige Straße vierspurig wird und ein fragwürdiger Gehweg-Radweg statt einer zeitgemäßen Radspur errichtet wird?
    Noch dazu berichtet der Tagesspiegel vom Fällen von über 50 Bäumen. Bitte Artikel etwas nachbessern! Danke!

  2. Heße 23. Oktober 2025 at 16:02 - Reply

    Also erstens gibt es bisher schon VIER FAHRSPUREN! Nur stellenweise handelt es sich z.B. aufgrund von Querungshilfen nur um jeweils ZWEI FAHRSTREIFEN in jede Richtung!
    Der Unterschied sollte jedem Besitzer eines Fahrerlaubnis noch bekannt sein (da geht es z. B. um die Mindestbreite und entsprechende Markierung). Obwohl die StVO auch jedem Radfahrenden bekannt, zumindest auch für diese nachlesbar sein sollte.
    Was offenbar total entsorgt wird sind die Parkflächen. Da die wenigen Lieferbereiche sicherlich auch nicht ausreichen werden, könnte man aufgrund der somit schon garantierten „Zweireiheparker“ natürlich wieder davon ausgehen, dass stellenweise doch nur insgesamt zwei Fahrspuren bzw. -Streifen übrig blieben.
    Nur gut dass die „Nicht-Steuer-zahlenden“ Radfahrenden ihren eigenen Radweg mit zusätzlichem Sicherheitsstreifen zum Fließverkehr erhalten!

    • Ewald Karl 24. Oktober 2025 at 17:50 - Reply

      Wissen Sie schon, dass sich Autofahrer rein auf Kosten der Steuerzahler Autobahnen und Co bauen lassen? Dass KFZ-Steuern nicht ansatzweise für die Milliardenkosten ausreichen? Dass Bahnkunden hingegen für Mobilität ganz normal bezahlen? Dass für Fahrradfahrer ein Bruchteil der Kosten im Vergleich zu Autos ausgegeben wird? Dass – auch wenn es ja jetzt zum Volksglauben gehört, ihn zu bezweifeln – der Klimawandel nach wie vor droht? Dass Deutschland seine weltweit vereinbarten Klimaziele verfehlt, wenn man nicht das Mobilitätsverhalten ändert?

  3. berg 24. Oktober 2025 at 16:53 - Reply

    rad fahrende zahlen also keine steuern? da ist ja wieder ein richtiger experte (mit seinem auto) unterwegs.

  4. Jacky 25. Oktober 2025 at 16:45 - Reply

    Also defakto fallen die Parkplätze entlang der Torstr weg damit ein Fahrradweg geschaffen werden kann, der dann parallel zur direkt benachbarten Fahrradstr. (Linienstr.) verläuft. Man fragt sich als Anwohner, welcher Mehrwert hier geschaffen wird und wie weit die Arme zb einen Einkauf für eine 4 köpfige Familie tragen können.

    • Juschka 27. Oktober 2025 at 09:29 - Reply

      Sie fahren vermutlich nicht regelmäßig auf der Fahrradstraße/Linienstraße (v.a. zur rushhour). Denn dort ist es so voll mit Radfahrenden wie in derAmsterdamer Innenstadt. Mittlerweile auch sehr gefährlich. Hier braucht es dringend eine weitere Möglichkeit, damit das etwas entzerrt wird. Und dazu wird sich die Torstraße mit neuem und ausreichend breitem Radweg prima eignen!

      • ToRe 28. Oktober 2025 at 13:56 - Reply

        Also ich als ausschließlich Fahrradfahrer – nur bei Glatteis nicht – brauch die Torstraße nicht. Wir haben die Linienstraße, die nur wenn Müllautos unterwegs sind nicht so schnuckelig ist. Parallel außerdem – zumindest zwischen Rosenthaler und Chausseestraße – noch ordentliche Fahrradspuren in der Invalidenstraße.
        So viele Rettungsfahrzeuge und Feuerwehren wie hier außerdem hindurchpesen machen die Aufteilung sicher nicht leichter. Hinzu noch Lieferverkehr, Leute die Park- und Halteverbotsschilder in der Fahrschule nicht hatten…….

  5. Reinhardt Kirchner 25. Oktober 2025 at 17:19 - Reply

    Die sogleich hitzige Diskussion blendet sofort aus dass eine Steuer nicht zweckgebunden ist. Es müssten dazu Abgaben her die dann genau dem Zweck dienen. Es gibt Steuern auf die KfZ Versicherung, die Mineralölsteuer und so weiter. Böse Zungen würden munkeln dass sogar beim Kauf eines Autos die Mehrwertsteuer die auch Umsatzsteuer heißt anfällt. Ich sehe den großen Wurf nicht, jedenfalls nicht in Relation zu den Kosten weil die parallele Linienstraße eine Fahrradstraße ist. Die Pläne auf Berlin.de zeigen nur den Abschnitt westlich vom Rosi, östlich ist gerade totale Tristesse weil es keine Bäume gibt.

  6. Bernd Piepenburg 26. Oktober 2025 at 08:19 - Reply

    Und diese grüne Verkehrsbehinderung schreitet ungehindert voran! Es geht nur darum, den Verkehr großflächig zu behindern. Da helfen auch keine Scheinveranstaltungen. Parkplatzvernichtung! Das Zauberwort dieser Grünen! Selbst der Handwerker findet keinen Parkplatz mehr. Hauptsache diese Grünen setzen ihre privaten Interessen durch. Gegenstimmen sind nicht erwünscht. Hoffentlich wird im September ’26 dieses Grün ebenso großflächig abgewählt werden. Mich persönlich widert diese Art dieser grünen Willkür erheblich an.

    • Klaus Richter 26. Oktober 2025 at 21:36 - Reply

      Die Grünen also wieder mal, obwohl – halt mal, sind die nicht schon letztes Mal abgewählt worden? Und regiert ein CDU/SPD-Senat? Der jetzt diese Erneuerung verantwortet („Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt plant…“)? Manchmal ist es schwer, den Überblick zu behalten, ich geb’s zu.

  7. berg 31. Oktober 2025 at 23:31 - Reply

    Einige Experten sind hier sehr von gestern, aber wissen natürlich bescheid in der Welt. Dann wählen wir mal 2026 schnell diesen grünen Bürgermeister Wegener ab!

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