In der Invalidenstraße in Berlin-Mitte sind die nächsten „VeloFlow“-Anzeigen für den Radverkehr in Betrieb gegangen. Das digitale System soll Radfahrenden anzeigen, ob sie die nächste Ampel bei Grün erreichen. Der Standort gilt als besonders anspruchsvoll, und soll wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Technik liefern.

Zu sehen ist Staatssekretär Arne Herz vor der ersten LED-Anzeige in der Kreuzbergstraße

Staatssekretär Arne Herz hatte im September die erste LED-Anzeige in der Kreuzbergstraße eröffnet. / © Foto: Marc Vorwerk

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© Foto Titelbild: ENTWICKLUNGSSTADT

 

Nach der Premiere an der Kreuzbergstraße im September hat Berlin die nächsten „VeloFlow“-Anzeigen für den Radverkehr in Betrieb genommen. Zwei der LED-Tafeln stehen nun in der Invalidenstraße in unmittelbarer Nähe des Bundesministeriums für Verkehr. Weitere Installationen sollen im Dezember an der Stargarder Straße in Prenzlauer Berg sowie an der Prinzregenten- und Langenscheidtstraße in Schöneberg folgen.

Das Ziel des Projekts ist es, den Verkehrsfluss für Radfahrende zu verbessern und die Fahrt durch die Stadt planbarer zu gestalten. Die rechteckigen LED-Anzeigen zeigen zentral ein Fahrradsymbol. Leuchtet die Fläche dahinter grün, kann davon ausgegangen werden, dass die nächste Ampel bei Grün erreicht wird. Zeigt die Anzeige rot, steht die kommende Kreuzung auf Rot. Auf diese Weise sollen Radfahrende frühzeitig erkennen, ob sie ihre Geschwindigkeit anpassen sollten.

Forschung im Realbetrieb: „VeloFlow“ an 23 Berliner Standorten

„VeloFlow“ ist Teil eines vom Bundesministerium für Verkehr geförderten Forschungsprojekts, das an insgesamt 23 Berliner Standorten erprobt wird. Grundlage der Technologie sind sogenannte „Roadside Units“, digitale Schnittstellen, die in Echtzeit die aktuellen Ampelphasen erfassen, eine Prognose für die nächste Schaltung erstellen und diese Information an Verkehrsteilnehmende weitergeben. Neben den LED-Anzeigen könnten künftig auch andere Verkehrssysteme davon profitieren.

Die Invalidenstraße wurde gezielt als Teststrecke ausgewählt, weil sie als besonders komplex gilt. Das hohe Verkehrsaufkommen, die Vielzahl an Ampeln und die enge Taktung von Bussen und Straßenbahnen stellen das System vor besondere Herausforderungen. Laut der Senatsverkehrsverwaltung wird die Ampelschaltung hier häufig kurzfristig angepasst, um dem öffentlichen Nahverkehr Vorrang zu gewähren. Dadurch kann es vorkommen, dass Radfahrende trotz grüner „VeloFlow“-Anzeige eine rote Ampel erreichen.

Radverkehr in Berlin: Invalidenstraße ist relevanter Standort für die Weiterentwicklung

Gerade diese anspruchsvollen Bedingungen machen die Invalidenstraße zu einem wichtigen Standort für die Weiterentwicklung der digitalen Verkehrsinfrastruktur. Hier sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie zuverlässig die Technik in Echtzeit arbeitet und wo Optimierungen notwendig sind.

Langfristig könnte das System helfen, den Radverkehr in Berlin flüssiger und sicherer zu gestalten. Durch eine vorausschauende Anzeige der Ampelphasen ließen sich unnötige Stopps vermeiden und Rotlichtverstöße reduzieren. Die Ergebnisse aus der Invalidenstraße sollen in die Weiterentwicklung der „VeloFlow“-Technologie einfließen, bevor über einen breiteren Einsatz entschieden wird.

Quellen: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, berlin.de / Weniger dicke Luft

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One Comment

  1. Thomas 30. Oktober 2025 at 12:42 - Reply

    Na da bin ich mal gespannt

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