In Treptow-Köpenick ist ein außergewöhnliches Bauprojekt abgeschlossen: Das von der landeseigenen DEGEWO errichtete „Klimahaus“ in der Salvador-Allende-Straße 5 gilt als Pilotprojekt für klimafreundlichen Wohnungsbau in Berlin. Ab Dezember 2025 sollen die ersten Mieterinnen und Mieter in ein Gebäude einziehen, das ökologische Innovation und sozialen Anspruch vereint.
Das DEGEWO-Klimahaus in der Salvador-Allende-Straße 5 wurde in moderner Holz-Hybridbauweise gebaut. Links ist das Gebäude noch im Juni 2025 zu sehen, die oberen Geschosse sind bereits mit einem hellen, strukturierten Putz versehen, während im Erdgeschossbereich noch Ausbauarbeiten stattfinden. Rechts ist der aktuell fertiggestellte Neubau zu sehen. / © Foto links: ENTWICKLUNGSSTADT / © Foto rechts: ALOMS_web
© Foto Titelbild: ALOMS_web
Das neue „Klimahaus“ der landeseigenen DEGEWO in der Salvador-Allende-Straße in Berlin-Treptow-Köpenick ist fertiggestellt. Der achtgeschossige Neubau umfasst 112 Wohnungen, von denen 56 öffentlich gefördert sind.
Die Nettokaltmieten beginnen bei 7 Euro pro Quadratmeter. Mit dem Projekt setzt die DEGEWO einen neuen Standard für nachhaltigen und energieeffizienten Wohnungsbau in der Hauptstadt. Der Einzug der ersten Bewohnerinnen und Bewohner ist bereits im Dezember 2025 vorgesehen.
Nachhaltige Architektur: Holz-Hybridbauweise und höchste Energieeffizienz im DEGEWO-Klimahaus
Entworfen vom Büro roedig.schop architekten, entstand das Gebäude in moderner Holz-Hybridbauweise. Es erfüllt den Effizienzhausstandard 40 NH und wird mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG-Plus) sowie dem NaWoh-Siegel ausgezeichnet. Über seinen Lebenszyklus von 50 Jahren emittiert das Klimahaus weniger als 24 Kilogramm CO₂ pro Quadratmeter und Jahr – ein Wert, der deutlich unter herkömmlichen Wohnbauten liegt.
Vorstandsmitglied Sandra Wehrmann erklärte, das Haus sei ein wichtiger Baustein der DEGEWO-Strategie, bis 2045 weitgehend klimaneutral zu werden. Die Kombination aus ressourcenschonenden Materialien, Energieeffizienz und sozialer Verantwortung solle Modellcharakter für künftige Bauvorhaben haben.
Erneuerbare Energie und Regenwassernutzung für das Klimahaus in der Salvador-Allende-Straße
Für die Energieversorgung setzt das Klimahaus auf ein Zusammenspiel aus erneuerbaren und effizienten Technologien. Auf dem Dach erzeugen Photovoltaikanlagen Strom für den Betrieb der Wärmepumpen, den allgemeinen Hausstrom und anteilig auch für Mieterstrom. Nur bei besonders niedrigen Temperaturen wird ergänzend Fernwärme genutzt. Begrünte Dach- und Vordachflächen verbessern zusätzlich das Mikroklima, speichern Feuchtigkeit und tragen zur Förderung der Artenvielfalt im dicht bebauten Umfeld bei.
Auch das Regenwassermanagement folgt einem nachhaltigen Konzept. Überschüssiges Wasser wird in Zisternen gesammelt und zur Bewässerung der Außenanlagen wiederverwendet, während Gründächer und Rigolen einen Teil des Niederschlags direkt auf dem Grundstück zurückhalten. Dadurch bleibt Regenwasser im natürlichen Kreislauf, was das städtische Kanalsystem entlastet und gleichzeitig einen Beitrag zur Klimaanpassung leistet.
Barrierefreier und vielfältiger Wohnraum: Das Klimahaus der DEGWO setzt auf soziale Durchmischung in Treptow-Köpenick
Das Klimahaus bietet eine ausgewogene Mischung aus Ein- bis Fünfzimmerwohnungen, die auf die unterschiedlichen Lebenssituationen der Bewohnerinnen und Bewohner abgestimmt sind. Familien finden hier ebenso passenden Wohnraum wie Singles, Studierende oder Seniorinnen und Senioren. Besonders hervorzuheben ist der inklusive Ansatz: 62 der insgesamt 112 Wohnungen sind barrierefrei gestaltet und damit auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Im Erdgeschoss entstehen offene Stellplätze, die bereits für E-Mobilität vorbereitet sind. Perspektivisch sollen hier zudem Carsharing-Angebote integriert werden, um den Verkehr vor Ort klimafreundlicher zu gestalten und den Flächenverbrauch zu minimieren.
Mit dem Projekt zeigt die DEGEWO, dass kommunaler Wohnungsbau in Berlin längst mehr ist als reine Nachverdichtung. Das Klimahaus steht exemplarisch für eine Bauweise, die ökologische Verantwortung, soziale Durchmischung und funktionale Stadtentwicklung miteinander verbindet. Durch seine innovative Bauweise und energieeffiziente Ausstattung dient es als Modell für künftige Projekte im landeseigenen Wohnungsbau. Für Treptow-Köpenick bedeutet das Gebäude nicht nur neuen Wohnraum, sondern auch ein deutliches Signal für nachhaltige Stadtentwicklung im Berliner Südosten.
Quellen: DEGEWO, WBG „Amtsfeld“ eG, Architektur Urbanistik Berlin, Berliner Woche
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