An der Tauentzienstraße 19–20 entsteht ein neues Multi-Use-Ensemble, das Handel, Büro und Freizeit vereint. Ein internationaler Architekturwettbewerb soll die Fassadengestaltung bestimmen.

Im Zuge des Projekts soll das bisherige Peek-&-Cloppenburg-Gebäude an der Tauentzienstraße 19 umgebaut werden. / © Foto: Wikimedia Commons, Craig White, CC BY 2.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Alice Wiegand, CC-BY-SA-4.0
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An der Tauentzienstraße in Berlin läuft derzeit ein städtebaulicher Wettbewerb. Er soll über die zukünftige Gestaltung einer der zentralsten Adressen der City West bestimmen. Für das neue Gebäudeensemble an der Tauentzienstraße 19–20 sind vier international renommierte Architekturbüros eingeladen, Entwürfe für ein gemeinsames Fassadenkonzept zu erarbeiten. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden im November 2025 vorgestellt und könnten die städtebauliche Entwicklung dieses Standortes langfristig prägen.
Das Verfahren startete am 4. August 2025. Verantwortlich ist der niederländische Projektentwickler Midstad, der die Immobilien bereits im Dezember 2023 erworben hat. Die teilnehmenden Büros haben bis Mitte Oktober Zeit, ihre Entwürfe einzureichen. Ende Oktober bewertet eine Fachjury die Konzepte. Vor der Jurysitzung ist eine öffentliche Präsentation vorgesehen, bei der interessierte Bürgerinnen und Bürger Einblicke in die Entwürfe erhalten.
Tauentzienstraße 19-20: Wettbewerb zur Neugestaltung läuft
Das Projekt sieht vor, an der Tauentzienstraße ein gemischt genutztes Gebäudeensemble zu realisieren, das Handel, Büroflächen, Gastronomie, Fitness, Gesundheit sowie Kultur- und Sportangebote miteinander vereint. Die Planung umfasst die beiden direkt benachbarten Gebäude: das bisherige Peek-&-Cloppenburg-Haus und das ehemalige Leiser-Geschäftshaus.
Während das Gebäude an der Tauentzienstraße 19 umgebaut wird, soll für das Haus 20 ein vollständiger Neubau entstehen. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg unterstützt das Verfahren ausdrücklich und sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der City West.
Bezirksstadtrat Tobias Dollase betonte, dass mit dem Ensemble nicht nur eine städtebauliche Lücke geschlossen, sondern auch die Vielfalt der Nutzungen gestärkt werde. Ziel ist es, die Tauentzienstraße zu einem urbanen, lebendigen Standort weiterzuentwickeln, der über den klassischen Einzelhandel hinausgeht.
Vier renommierte Architekturbüros arbeiten am Fassadenkonzept die Tauentzienstraße
An der Gestaltung der Fassadenentwürfe arbeiten aktuell vier international renommierte Architekturbüros: UNStudio aus Amsterdam, Herzog & de Meuron aus Basel, Holger Meyer Architekten aus Frankfurt am Main und Heatherwick Studio aus London. Sie sollen ein gemeinsames Konzept für beide Gebäude erarbeiten, das dem Standort neue Identität verleiht und die funktionalen Anforderungen der Nutzung erfüllt.
Die Jury bewertet neben der architektonischen Qualität auch die Adressbildung, die Gestaltung der Eingänge, die Erschließung und die Einbindung in das Stadtbild. Ziel ist ein harmonisches Gesamtbild, bei dem beide Baukörper optisch und funktional miteinander verbunden werden.
Multi-Use-Konzept als Lösung für den Leerstand in Innenstädten
Der Wandel im Einzelhandel stellt viele Innenstadtlagen vor große Herausforderungen. Vor allem große Warenhäuser kämpfen zunehmend mit Leerstand. Projektentwickler wie Midstad reagieren darauf heute mit neuen Nutzungskonzepten, die Handel, Arbeiten und Freizeit an einem Ort vereinen.
Bereits an der Steglitzer Schlossstraße hat das Unternehmen ein vergleichbares Konzept umgesetzt, bei dem ehemalige Verkaufsflächen in ein gemischt genutztes Gebäude überführt wurden. Wie sich das Projekt an der Tauentzienstraße weiterentwickelt und welcher Entwurf überzeugt, werden wir nach der Juryentscheidung im November berichten.
Quellen: Midstad, Deal Magazin, Konii, Signa Real Estate, Architektur Urbanistik Berlin, Berlin Bauboom
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