Die Zuverlässigkeit der Berliner U-Bahn hat in den vergangenen Wochen weiter zugenommen. Laut Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erreichte der Betrieb Anfang Oktober Werte von über 97 Prozent. Ein zentraler Grund ist die fortschreitende Einflottung der neuen Züge der Baureihe JK, die vor allem auf den Linien U1 bis U4 zum Einsatz kommen.

Neue U-Bahn JK auf der U2

Die neuen JK-Züge auf der U2 bieten mehr Platz und Komfort, denn sie verfügen über integrierte Monitore in den Seitenwänden sowie eine Beleuchtung, die sich der Tageszeit anpasst. Zudem zeigen seitliche Displays außen am Zug die Endstation an, wodurch die Orientierung für Fahrgäste erleichtert wird. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Die Zuverlässigkeitswerte der Berliner U-Bahn haben Anfang Oktober neue Spitzenwerte erreicht. Auf den Linien U1 bis U4 stieg der Wert zuletzt auf rund 95 Prozent, im Großprofil lag er bei 98,3 Prozent. Über das gesamte Netz hinweg ergibt sich damit eine durchschnittliche Zuverlässigkeit von 97,3 Prozent. Noch Ende September lag der Wert bei 94 Prozent, wie die BVG mitteilt.

BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk erklärte, dass die U-Bahn kontinuierlich stabiler werde. Fahrgäste müssten sich wieder auf den Betrieb verlassen können. Dies wolle man mit guter Planung, Ausdauer und einem wachsenden Team erreichen.

Neue JK-Züge auf der U2: BVG modernisiert Kleinprofillinien mit mehr Komfort

Eine zentrale Rolle bei dieser Entwicklung spielt die schrittweise Einflottung der neuen Fahrzeuge der JK-Baureihe (BVG). In dieser Woche sollen erstmals zwei komplette Acht-Wagen-Züge auf der Linie U2 eingesetzt werden. Damit steigt die Zahl der Wagen im regulären Fahrgastbetrieb auf insgesamt 60.

Die JK-Züge wurden vom Hersteller Stadler Rail in Pankow produziert und sind speziell für die Kleinprofillinien U1 bis U4 konzipiert. Sie bieten mehr Sitzplätze, ein verbessertes Raumkonzept und eine leisere Fahrt. Ihre Einführung ist die erste größere Flottenerneuerung bei der BVG seit zehn Jahren.

BVG investiert drei Milliarden Euro in neue U-Bahn-Flotte für mehr Zuverlässigkeit

Die BVG verfolgt mit der Modernisierung ihrer Flotte die Strategie „Stabilität vor Wachstum“. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit im U-Bahnverkehr auf 99 Prozent zu steigern. Dafür investiert das Land Berlin rund drei Milliarden Euro in neue Fahrzeuge. Ein Rahmenvertrag umfasst bis zu 1.500 Wagen bis zum Jahr 2035.

Bereits jetzt laufen parallel Schulungen für das Fahrpersonal, damit mehr Kapazitäten für den Betrieb zur Verfügung stehen. Mit dem Abschluss der Einführungsphase der JK-Züge kehren auch ausgebildete Mitarbeitende in den regulären Fahrdienst zurück, was zusätzliche Stabilität schafft.

Neue J- und JK-Züge ersetzen ältere BVG-Modelle und erhöhen die Kapazitäten im U-Bahnnetz

Die neuen JK-Züge ersetzen nach und nach ältere Modelle, die teils seit Jahrzehnten im Einsatz sind. Dadurch können andere Linien wie die stark frequentierte U3 entlastet werden, wo die Zuglängen künftig von sechs auf acht Wagen erweitert werden sollen. Fahrzeuge älterer Baureihen wie A3L92 werden dagegen schrittweise ausgemustert.

Parallel testet die BVG bereits die breitere J-Baureihe (BVG) für die Linien U5 bis U9. Diese Züge sollen im Sommer 2026 starten. Für die Verkehrsbetriebe bedeutet die parallele Einführung beider Fahrzeugtypen eine erhebliche logistische Herausforderung.

Die aktuellen Verbesserungen im Betrieb zeigen erste Erfolge eines langfristig angelegten Modernisierungsprogramms. Während die JK-Baureihe vor allem auf den Kleinprofillinien eingesetzt wird, soll die J-Baureihe die Kapazitäten im Großprofil deutlich erhöhen. Beide Serien sind zentraler Bestandteil der Strategie, das U-Bahnnetz zukunftssicher zu machen. Für die Berliner Fahrgäste bedeutet das nicht nur stabilere Verbindungen, sondern auch einen sichtbaren Wandel im Stadtbild.

Neue U-Bahn auf der U2

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quellen: BVG, Berliner Zeitung, Berliner Morgenpost

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One Comment

  1. Vivado 17. Oktober 2025 at 07:30 - Reply

    Ich weiß nicht, wie sich die BVG diese Zuverlässigkeitswerte ausrechnet, auf der U3 fahren die Züge weiterhin unzuverlässig.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt…

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