Das Bürgerhaus Harburg wird für rund 7,6 Millionen Euro modernisiert. Mit Mitteln aus dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) und weiteren städtischen Fonds entsteht in der Harburger Innenstadt ein barrierearmer und zukunftsfähiger Begegnungsort, der Kultur und Gemeinschaft im Stadtteil stärken soll.
© Visualisierung Titelbild: PASD Feldmeier & Wrede Architekten
In der Harburger Innenstadt erfährt das Bürgerhaus Harburg eine umfassende Modernisierung. Das denkmalgeschützte Gebäude wird in Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt instand gesetzt, um es an heutige technische und funktionale Anforderungen anzupassen. Ziel der Arbeiten ist es, das traditionsreiche Haus zu einem vielseitig nutzbaren und zukunftsfähigen Begegnungsort zu entwickeln. Die Maßnahme gehört zum Fördergebiet Harburger Innenstadt/Eißendorf-Ost und wird über das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) unterstützt.
Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) betonte, das Projekt sei ein zentraler Bestandteil des „RISE“-Fördergebiets. Durch die Förderung in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro werde ein bedeutender Beitrag zur sozialen und kulturellen Infrastruktur im Stadtteil geleistet. Das über 40 Jahre alte Bürgerhaus bleibe damit als wichtige Institution im Herzen Harburgs erhalten und werde zugleich für die Zukunft ertüchtigt.
Nachhaltige Bauweise und neue Technik fürs Bürgerhaus Harburg: Sanierung soll die Kulturstätte zukunftsfähig machen
Das Bürgerhaus wurde in den 1980er Jahren vom Architekturbüro Nickels, Ohrt & Partner entworfen und gilt als Beispiel postmoderner Architektur. Sein Konzept der offenen Nutzung steht für Gemeinschaft und Teilhabe. Auch bei der jetzigen Modernisierung spielt dieser Gedanke eine zentrale Rolle. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz werden Lösungen umgesetzt, die den architektonischen Charakter bewahren und gleichzeitig moderne Anforderungen erfüllen.
Die Kosten der Sanierung belaufen sich auf rund 7,6 Millionen Euro. Neben den „RISE“-Mitteln beteiligt sich die Finanzbehörde an der Finanzierung; aus dem Sanierungsfonds und Klimaplanmitteln werden jeweils weitere 500.000 Euro bereitgestellt. Das Gebäude erhält eine neue Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, energieeffiziente LED-Technik und eine Fernwärmeversorgung. Diese Maßnahmen senken die Betriebskosten und sparen jedes Jahr fast 96 Tonnen CO2 ein.
Neue Nutzungskonzepte der Kulturstätte in Harburg: Umbau der ehemaligen Kneipe
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Umbau der früheren Kneipe. Nachdem sich der bisherige Betreiber zurückgezogen hatte, übernahm die Stiftung Kultur Palast die Räumlichkeiten und bindet sie in das Gesamtkonzept des Hauses ein. Hier entsteht ein multifunktionaler Raum, der künftig für die Bewirtung bei Veranstaltungen sowie für Workshops zur gesunden Ernährung genutzt wird. Dafür stehen 100.000 Euro aus dem Quartiersfonds zur Verfügung.
Auch für die Ausstattung der sanierten Räume stellt die Stadt zusätzliche Mittel bereit. 450.000 Euro kommen aus dem Quartiersfonds, weitere 100.000 Euro aus Gestaltungsmitteln der Bezirksversammlung Harburg. Damit werden unter anderem 400 Stühle und 120 Tische für den großen Saal angeschafft, der künftig flexibel für Konzerte, Seminare und Feiern genutzt werden kann.
Bedeutung für den Stadtteil: Wiedereröffnung des Bürgerhauses Harburg im Frühjahr 2026
Die Stiftung Kultur Palast plant, den Betrieb im Frühjahr 2026 wieder aufzunehmen. Die eigentliche Inbetriebnahme war für Herbst 2025 vorgesehen, dies scheint sich jedoch zu verzögern. In der Zwischenzeit laufen die Veranstaltungen an Ausweichorten weiter. Nach Abschluss der Arbeiten soll das Bürgerhaus erneut ein zentraler Ort für Kultur, Bildung und Begegnung werden.
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung unterstrichen die Bedeutung des Projekts. Senatorin Karen Pein erklärte, dass Stadtentwicklung immer auch soziale Infrastruktur umfassen müsse. Staatsrat Alexander von Vogel sagte, Bürgerhäuser seien wichtige Orte für kulturelles Engagement und Identifikation. Mit der Modernisierung gewinne Harburg einen lebendigen Mittelpunkt zurück.
Quellen: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Behörde für Finanzen und Bezirke, Hamburger Kultur, PASD Feldmeier Wrede Architekten, NDR
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