85 neue Bodenschwellen sollen den Radverkehr auf dem oberen Rundweg auf dem Tempelhofer Feld entschleunigen. Die Maßnahme soll die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer gewährleisten, stößt aber nicht bei allen auf Zustimmung.

Visualisierung Crash Gate Tempelhofer Feld © Foto bloomimages Berlin GmbH

Die neugestalteten Bereiche des Tempelhofer Feldes an den Eingängen zur Oderstraße beinhalten integrierte Bodenschwellen aus Beton. Sie sollen das Tempo in den hochfrequentierten Bereichen herausnehmen und mehr Sicherheit für alle Nutzerinnen und Nutzer des Feldes garantieren. / © Visualisierung: bloomimages Berlin GmbH

© Visualisierung Titelbild: bloomimages Berlin GmbH / SINAI

 

Auf dem Tempelhofer Feld schreiten derzeit umfangreiche Sanierungsmaßnahmen voran. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Teilbereichs Oderstraße wurden kürzlich nicht nur neue Outdoor-Fitnessflächen eröffnet, sondern auch Bodenschwellen rund um die Eingänge auf der Neuköllner Seite installiert. Sie sollen den Radverkehr auf dem oberen Rundweg verlangsamen und so mehr Sicherheit für Besucherinnen und Besucher garantieren.

Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Pflege- und Entwicklungskonzepts, mit dem die Freifläche langfristig aufgewertet werden soll. Doch offenbar spalten die neuen Schwellen die Nutzerinnen und Nutzer des Feldes: Während einige sie als sinnvolle Sicherheitsmaßnahme begrüßen, sehen andere darin einen unnötigen Störfaktor.

Eingänge an der Oderstraße: Mehr Sicherheit durch Entschleunigung

Eingebaut wurden die Schwellen als Ergebnis eines Beteiligungsprozesses mit Bürgerinnen und Bürgern. Wie ein Pressesprecher der Senatsverwaltung der Berliner Morgenpost mitteilte, sei es ein zentrales Anliegen der Anwohnenden gewesen, den Radverkehr an stark besuchten Plätzen und Wegekreuzungen zu entschleunigen. So sollten vor allem die Eingänge an der Oderstraße sicherer werden.

Die neuen Bodenschwellen sollen den Bereich angenehmer für Besucherinnen und Besucher machen und Unfälle vermeiden. Besonders in den Sommermonaten nutzen täglich mehrere Zehntausend Menschen das Tempelhofer Feld. Auf den Rundwegen treffen joggende, skatende, spazierende und Fahrrad fahrende Personen oft mit sehr unterschiedlichem Tempo aufeinander.

Bodenschwellen auf dem Tempelhofer Feld: Sicherheit für die einen, Hürde für die anderen

Befürworterinnen und Befürworter betonen, dass das Feld ein gemeinschaftlicher öffentlicher Raum sei, in dem Rücksicht Vorrang vor Geschwindigkeit haben müsse. Sie freuen sich über die Geschwindigkeitsregulierung der Radfahrenden in den hoch frequentierten Bereichen. Die Schwellen hätten bereits Wirkung gezeigt, äußern manche Anwohnende gegenüber der Berliner Morgenpost. Sie empfänden die Eingänge bereits als sicherer.

Kritisch gesehen werden die Bodenschwellen von Sportlerinnen und Sportlern. Sie nehmen die Schwellen als Hindernisse wahr, die den Lauf- oder Fahrfluss behindern. Auch die Frage der Barrierefreiheit spielt in der öffentlichen Wahrnehmung eine Rolle. Sind die Schwellen zu hoch oder schlecht markiert, können sie zur Hürde für Rollstuhlfahrende, Kinderwagen oder ältere Menschen werden.

85 Bodenschwellen sollen im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Oderstraße verbaut werden

Die Ausführung entscheidet daher über den Erfolg der Maßnahme: Flache Übergänge, gute Sichtbarkeit und regelmäßige Wartung sind notwendig, um Sicherheit zu gewährleisten, ohne neue Barrieren zu schaffen. Vom Senat heißt es, die Barrierefreiheit werde durch seitliche Durchlässe sichergestellt. Einzelne Schwellenbereiche würden derzeit noch angepasst.

Insgesamt 85 Bodenschwellen sollen laut der Berliner Morgenpost an der Oderstraße verbaut werden. Die Maßnahme ist Teil der laufenden Sanierung in diesem Bereich, bei der Wege erneuert, Eingänge barrierefreier gestaltet und neue Aufenthaltsflächen geschaffen werden. Ziel ist es, die Infrastruktur zu verbessern und das Tempelhofer Feld als zentralen Erholungsraum Berlins langfristig zu sichern. Wie sich die Bodenschwellen in diesem Gesamtkonzept in der Praxis bewähren, wird die Zeit zeigen.

Quellen: Berliner Morgenpost, Grün Berlin GmbH

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