Berlin wächst weiter, aber nicht gleichmäßig. Bis 2040 soll die Hauptstadt rund 109.000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner gewinnen. Während in Bezirken wie Treptow-Köpenick und Pankow neue Wohnquartiere entstehen, sinkt die Bevölkerung in Teilen des Westens leicht.

Blick über Alt-Treptow: Treptow-Köpenick zählt laut der aktuellen Bevölkerungsprognose 2024 – 2040 zu den am stärksten wachsenden Bezirken der Hauptstadt. Bis 2040 wird hier ein Zuwachs von rund 28 000 Einwohnerinnen und Einwohnern erwartet, was einem Anstieg von etwa 9,6 Prozent entspricht. / © Foto: Wikimedia Commons, Toniklemm, CC BY-SA 4.0
© Titelbild: Wikimedia Commons, ArildV, CC BY-SA 4.0
Die aktuelle Bevölkerungsprognose des Berliner Senats wurde veröffentlicht und zeichnet ein vielschichtiges Bild der kommenden Jahre. Nach den Berechnungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen wird Berlin bis 2040 etwa 4,006 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner haben. Das entspricht einem Zuwachs von knapp drei Prozent gegenüber dem Jahr 2024, als im Melderegister rund 3,897 Millionen Menschen erfasst waren. Die Prognose gilt als wichtige Grundlage für Stadtentwicklungs- und Infrastrukturplanung in der gesamten Hauptstadt.
Auffällig ist die unterschiedliche Dynamik in den Bezirken. Acht Bezirke werden wachsen, vier hingegen verlieren leicht an Bevölkerung. Damit bestätigt sich, dass Berlin zwar insgesamt wächst, sich dieses Wachstum aber räumlich ungleich verteilt. Besonders stark profitieren Bezirke mit noch verfügbaren Bauflächen und einer guten Anbindung an das Stadtzentrum.
Unterschiedliche Trends in den Berliner Bezirken: Wachstum im Osten und Südosten
Besonders deutlich wächst der Bezirk Treptow-Köpenick. Dort wird die Bevölkerung bis 2040 um etwa 9,6 Prozent steigen, was rund 28.000 zusätzlichen Menschen entspricht. Auch Lichtenberg und Pankow verzeichnen hohe Zuwächse. In diesen Bezirken sorgen neue Wohngebiete, eine gute Verkehrsanbindung und vergleichsweise günstige Grundstückspreise für anhaltenden Zuzug.
Im Gegensatz dazu erwartet die Prognose für Steglitz-Zehlendorf einen Rückgang von rund 2,9 Prozent, während Charlottenburg-Wilmersdorf etwa 2,5 Prozent seiner Einwohnerinnen und Einwohner verlieren dürfte. Diese Bezirke haben eine alternde Bevölkerung und weniger verfügbare Flächen für Neubauten, was den Zuwachs begrenzt.
Altersstruktur und Zuwanderung in den kommenden Jahren: Veränderungen in der Bevölkerungsdynamik
Das Durchschnittsalter der Berlinerinnen und Berliner steigt leicht von 42,3 auf 42,9 Jahre. Besonders die Gruppe der erwerbsfähigen Menschen zwischen 18 und 65 Jahren wächst, da viele jüngere Personen in die Stadt ziehen. Rund 76.000 Menschen kommen in diesem Altersspektrum hinzu, was einer Zunahme von etwa 3 Prozent entspricht. Die Zahl der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren nimmt sogar um etwa 11 Prozent zu.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 2040 um etwa 27.000 Personen, was auf rückläufige Geburtenzahlen und Veränderungen in der Zuzugsstruktur zurückgeht. Auch die Gruppe der über 80-Jährigen wird kleiner, während die Zahl der Menschen im Alter zwischen 65 und 80 Jahren deutlich wächst.
Bedeutung für die Stadtentwicklung: Herausforderungen für Planung und Infrastruktur
Senator Christian Gaebler (SPD) erklärte, Berlin entwickle sich zu einer Metropole mit über vier Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, allerdings nicht gleichmäßig in allen Bezirken. Daraus folge die Aufgabe, stadtentwicklungspolitische Maßnahmen gezielt auf regionale Unterschiede auszurichten. Besonders bei Themen wie Wohnungsbau, sozialer Infrastruktur, Verkehr, Energie und Wasserversorgung müssen Planungen auf das lokale Wachstum reagieren.
Zudem machen internationale Wanderungsbewegungen, etwa infolge des Kriegs in der Ukraine, sowie sinkende Geburtenraten flexible Prognosen notwendig. Für die kommenden Jahre wird entscheidend sein, wie die Hauptstadtverwaltung auf diese demografischen Veränderungen reagiert und sie in langfristige Strategien übersetzt.
Quellen: Der Regierende Bürgermeister Senatskanzlei, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
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