Auf der Berliner Stadtautobahn A100 gibt es neue Verkehrseinschränkungen. Die Brücke über die Mecklenburgische Straße weist Schäden auf und muss umfassend untersucht werden. Für Autofahrerinnen und Autofahrer bedeutet das längere Fahrzeiten und Umwege im ohnehin dichten Stadtverkehr.

Am Autobahndreieck Funkturm laufen die Vorbereitungen für den Neubau der Ringbahnbrücke, deren Arbeiten noch im Oktober beginnen sollen. Während hier gebaut wird, müssen Autofahrer nun auch am Heidelberger Platz mit Stau rechnen. / © Foto: IMAGO, Jan Huebner
© Titelbild: Wikimedia Commons, A.Savin
Auf der Berliner Stadtautobahn A100 kommt es erneut zu Einschränkungen, weil bei einer routinemäßigen Bauwerksprüfung an der Brücke über die Mecklenburgische Straße Schäden festgestellt wurden. Wie die Autobahn GmbH mitteilt, zeigten sich an dem Bauwerk abblätternder Beton und Korrosionsstellen an der Bewehrung. Diese Befunde haben nun Folgen für den Verkehr in beiden Richtungen, denn die Brücke muss entlastet und weiter untersucht werden.
Die Brücke gehört zu den älteren Bauwerken der Stadtautobahn und wurde in den 1960er-Jahren aus Spannbeton errichtet. Auch die kürzlich abgerissenen Ringbahn- und Westendbrücken bestanden aus demselben Material. Fachleute warnen, dass Risse im Spannbeton die Stabilität beeinträchtigen können. Deshalb sind frühzeitige Kontrollen entscheidend, um mögliche Sicherheitsrisiken zu erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Sperrungen und Verkehrsführung in Wilmersdorf: Änderungen auf der A100
Um die Brücke zu entlasten, richtete die Autobahn GmbH ab Freitagvormittag eine geänderte Verkehrsführung ein. Der äußere Fahrstreifen in Richtung Dreieck Funkturm wurde gesperrt, ebenso die Auffahrt Detmolder Straße. Nach Angaben der Gesellschaft ist dieser Schritt notwendig, weil die Auffahrt zu kurz sei, um sich sicher in den Verkehr einzuordnen. Außerdem müsse Platz geschaffen werden, um Messgeräte und Prüfgerüste aufzubauen.
Mit der neuen Regelung stehen in Richtung Dreieck Funkturm nur noch zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Die Engstelle verlängert sich dadurch um etwa 300 Meter. Um Staus zu vermeiden, gilt für Lastwagen während der gesamten Untersuchungsphase ein Überholverbot. Die Arbeiten sollen bis Ende November dauern, anschließend soll ein Gutachten über das weitere Vorgehen vorliegen. Wie lange die Einschränkungen letztlich bestehen bleiben, ist derzeit offen.
Fortschritte an der A100 Ringbahnbrücke: Ersatzneubau startet bald
Während an der Mecklenburgischen Straße untersucht wird, gehen die Arbeiten an anderer Stelle weiter. Die Deges, die für den Neubau der Ringbahnbrücke verantwortlich ist, kündigt den Baubeginn für den 20. Oktober an. Die Fertigstellung ist nach aktuellem Planungsstand für den Sommer 2027 vorgesehen. Damit soll ein zentraler Abschnitt der Stadtautobahn langfristig stabilisiert werden.
Trotz dieser Fortschritte müssen Autofahrerinnen und Autofahrer in den kommenden Monaten mit weiteren Einschränkungen rechnen. Am Autobahndreieck Funkturm steht der Abriss der Brücke über die Halenseestraße Ost bevor. Schon jetzt weichen viele Fahrzeuge in umliegende Wohngebiete aus, was für Anwohnerinnen und Anwohner eine deutliche Belastung bedeutet. Die Lage auf der A100 bleibt damit angespannt und wird die Berliner Verkehrssituation auch in den nächsten Jahren prägen.
Quellen: Deges, Autobahn GmbH des Bundes, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel
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Komisch irgendwie…Alle Brücken Deutschlands unterliegen turnusmäßigen Brückenprüfungen. Solche Schäden kommen nicht von heute auf morgen. Heißt, wenn sich so etwas langsam ankündigt, stehen wohl Pflege und Sanierungsmaßnahmen an. Da fragt man sich auf welcher die Unterlassung zu suchen ist.