Im Berliner Bezirk Marzahn wurde am 20. Oktober 2025 der Grundstein für eines der größten neuen Stadtquartiere der Hauptstadt gelegt. Mit dem Projekt „Konnekt“ entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Georg-Knorr-Parks ein gemischt genutztes Quartier mit rund 1.600 Wohnungen, Gewerbeflächen und sozialer Infrastruktur. Das Vorhaben vereint denkmalgeschützte Industriebauten mit moderner Architektur und gilt als Modellprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung.

Quartier „Konnekt“ im Georg-Knorr-Park in Berlin-Marzahn: Neben rund 1.600 Wohnungen entstehen im zentralen Bereich großzügige Gewerbeflächen für Büros, kreative Nutzungen und urbane Dienstleistungen. / © Visualisierung: HSA
© Visualisierung Titelbild: ioo Planungsgesellschaft
Mit der feierlichen Grundsteinlegung am 20. Oktober 2025 begann offiziell der Bau des Stadtquartiers „Konnekt“ auf dem rund 94.000 Quadratmeter großen Ostareal des Georg-Knorr-Parks in Marzahn. Entwickelt wird das Projekt gemeinschaftlich von LABORGH Investment GmbH, Kondor Wessels und der landeseigenen HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft. In den kommenden Jahren soll hier ein nahezu autofreies Quartier mit Wohnungen, Gewerbeflächen und umfangreicher sozialer Infrastruktur entstehen.
Rund 1.600 Wohnungen mit insgesamt 107.000 Quadratmetern Wohnfläche sind vorgesehen, etwa die Hälfte davon soll mietpreisgebunden sein. Ergänzend entstehen 22.000 Quadratmeter Gewerbefläche in Neubauten und denkmalgeschützten Bestandsgebäuden. Das Quartier wird außerdem eine Kita, ein Jugendfreizeit- und ein Nachbarschaftszentrum erhalten. 138 Grundschulplätze in der Nachbarschaft werden zusätzlich über das Projekt finanziert.
Politik setzt Zeichen: Grundsteinlegung für 1.600 neue Wohnungen im Stadtquartier in Marzahn
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sprach bei der Grundsteinlegung von einem wichtigen Signal für die wachsende Stadt. Das Projekt stehe für eine moderne Stadtentwicklung, die bezahlbaren Wohnraum schaffe und Verantwortung übernehme. Auch Bausenator Christian Gaebler (SPD) bezeichnete den Start des Bauvorhabens als „Meilenstein der Berliner Wohnbauoffensive“.
Mit dem ersten Bauabschnitt von 270 Wohneinheiten gehe eines der 24 Neuen Stadtquartiere Berlins nun in die Umsetzung. Besonders kleinere Wohnungen für Auszubildende, Studierende und Seniorinnen und Senioren sollen den sozialen Bedarf abdecken. Insgesamt sollen hier künftig über 3.500 Menschen leben.
Architektur zwischen Geschichte und Zukunft: Denkmalgeschützte Bauten prägen das neue Quartier „Konnekt“
Das neue Quartier wird vom Zusammenspiel aus denkmalgeschützter Industriearchitektur und modernen Neubauten geprägt. Backsteinbauten aus der früheren Fabrikzeit bleiben erhalten und werden von den Büros David Chipperfield Architects, Hilmer Sattler Architekten, ioo Planungsgesellschaft und Rudy Zix Architekten in die neue Struktur integriert.
Ziel sei es, den historischen Charakter des Areals zu bewahren und zugleich zukunftsfähige Lebensräume zu schaffen, erklärte LABORGH-Geschäftsführer Florian Lanz. Die Zusammenarbeit mit der HOWOGE sichere zudem langfristig bezahlbaren Wohnraum und eine soziale Durchmischung.
Neues Stadtquartier in Marzahn: „Konnekt“ setzt auf CO₂-neutrale Energie und kurze Wege
Das Quartier „Konnekt“ soll nahezu CO₂-neutral betrieben werden. Geplant sind Photovoltaikanlagen auf den Dächern, Wärmepumpen und ein autarkes, regeneratives Wärmesystem. Ergänzend entstehen zahlreiche Fahrradstellplätze, begrünte Innenhöfe und eine Quartiersgarage für den reduzierten Autoverkehr.
HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller betonte, dass das Projekt ein Stadtquartier der kurzen Wege sei, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereine und zugleich den Klimazielen Berlins entspreche. Auch Kondor-Wessels-Geschäftsführer Marcus Becker hob hervor, dass die Verbindung von Wohnen, Arbeit und Kreativität einen lebendigen Stadtraum schaffe, der Innovationen fördere.
Vom Industrieareal zum Wohnquartier: „Konnekt“ führt die Geschichte des Georg-Knorr-Parks fort
Das Gelände des heutigen Georg-Knorr-Parks blickt auf eine lange industrielle Geschichte zurück. Die Backsteinbauten erinnern an die traditionsreiche Werkzeugmaschinenproduktion, die dort einst angesiedelt war. In Kooperation mit der Denkmalpflege soll künftig eine Ausstellung an die historische Entwicklung des Areals und an die Zeit der Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs erinnern.
Mit dem Projekt „Konnekt“ setzt Berlin einen weiteren Baustein seiner Wohnbauoffensive um und zeigt, wie auf ehemaligen Industrieflächen ein sozial durchmischtes, ökologisch orientiertes Stadtquartier entstehen kann.

Das historische Industriegelände liegt unweit des S-Bahnhofs Marzahn und wurde im Jahr 2016 von der Laborgh Investment GmbH erworben. / © Foto: Laborgh Investment GmbH
Quellen: HOWOGE, Konii, Laborgh Investment, Kondor Wessels, HOWOGE, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, David Chipperfield Architects
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