Der Umbau des ikonischen Riesenrads im Spreepark erreicht eine sichtbare Etappe: Die Montage der überarbeiteten Tragkonstruktion ist in vollem Gang. Im Frühjahr 2027 soll das Wahrzeichen des alten Freizeitparks seine ersten Runden drehen. 

Verfallenes Riesenrad im alten SpreeparkVisualisierung des Riesenrads im Spreepark

Links: Verfallenes Riesenrad im Spreepark in den 2010er Jahren. Rechts: So soll das Riesenrad im Spreepark nach seiner Fertigstellung 2027 aussehen. Für das neue Riesenrad wurden die alten Bauteile geprüft und aufgearbeitet. / © Foto: Wikimedia Commons, A. Salvin, FAL / Visualisierung: realities:united & sbp schlaich bergermann partner

© Foto Titelbild: ENTWICKLUNGSSTADT

 

Seit der Schließung im Jahr 2002 lag das Gelände des ehemaligen Spreeparks im Berliner Plänterwald brach. Nun erfährt der Ort eine grundlegende Transformation: Die landeseigene Grün Berlin GmbH entwickelt das Areal zu einem Kunst-, Kultur- und Naturpark weiter. Ein zentrales Element der Neugestaltung ist das ikonische Riesenrad. 2027 soll es als Kunst- und Erlebnisobjekt wiedereröffnen – über einem neuen Wasserbecken und mit komplett überarbeiteter Tragstruktur.

Die Bauarbeiten haben mittlerweile deutlich Fahrt aufgenommen: Das Riesenrad ist schon von Weitem deutlich erkennbar. Das Gerippe steht und die Stützen und Speichen leuchten in bunten Farben. In den kommenden Monaten sind Arbeiten am Wasserbecken und an den Sitzgelegenheiten in der Umgebung vorgesehen. Steuerung, Antrieb und Gondeln sollen laut einer Mitteilung von Grün Berlin auch noch in diesem Jahr gefertigt werden.

Riesenrad im Spreepark: Verwendung von alten Bauteilen trägt zur Nachhaltigkeit bei

Bereits im Jahr 2021 begann der Abbau der alten Gondeln, Speichen und Masten. Die rund 300 Stahlteile wurden in einer Spezialwerkstatt nahe Krakau sandgestrahlt, geprüft, repariert und neu beschichtet.

Insgesamt sollen rund 90 Tonnen Stahl des alten Rades wiederverwendet werden, was eine CO₂-Einsparung von etwa 780 Tonnen gegenüber einem Neubau bedeutet.

Fundamentarbeiten an Riesenrad und Wasserbecken laufen seit Frühjahr 2025

Parallel zur Aufarbeitung der alten Bauteile in Polen schritten die Fundamentarbeiten in Berlin deutlich voran. Seit Frühjahr 2025 wurden 28 Mikropfähle mit Tiefen bis zu 18 Metern in den Baugrund eingebracht, um die statische Last des Rades sicher zu tragen.

Auch die Fundamente am Rand des künftigen 3.000 Quadratmeter großen Wasserbeckens wurden vorbereitet. Das Becken wird nicht nur als Kulisse dienen, sondern auch Regenwasser zurückhalten und das Mikroklima im Park verbessern.

Sichtbare Fortschritte: Überarbeitete Konstruktion wurde im September 2025 aufgerichtet

Im September 2025 kehrten die ersten Teile aus der Krakauer Spezialwerkstatt zurück. Am 17. September 2025 wurden die Hauptstützen aufgerichtet und massive Stahlseile angebracht.

Anschließend wurden die 40 Speichen im neuen Farbdesign montiert. Die Stützen präsentieren sich in frischem Himmelblau, die Speichen in Lindgrün, Blau, Gelb und Rot. Die Konstruktion sieht vor, dass das Rad künftig mit den Gondeln über dem Wasserbecken schwebt, getragen von vier Stützen auf einer Seite sowie zwei Spannseilen.

Plänterwald: Eröffnung des Riesenrads ist für Frühjahr 2027 geplant

Die Sanierung des Riesenrads wird durch das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sowie durch Landesmittel finanziert.

Seine erste Fahrt wird das Riesenrad voraussichtlich zur Eröffnung des Spreeparks im Frühjahr 2027 begehen. Zehn Minuten soll eine Fahrt laut dem Tagesspiegel dauern, der Preis steht noch nicht fest.

Schaustelle Spreepark mit Blick aufs Riesenrad

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Baustelle: Riesenrad im Spreepark

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quellen: Grün Berlin GmbH, Tagesspiegel, Wikipedia, Berliner Lokalnachrichten, realities:united & sbp schlaich bergermann partner

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One Comment

  1. a.tirpitz 22. Oktober 2025 at 12:59 - Reply

    Der Park zusammen mit dem schon eröffneten Eierhäuschen und der Künstlerwerkstatt Mero-Halle werden einer der Bringer im Osten der Stadt sein.
    Eigentlich schreit die Spree an diesem Ort nach einer Brücke zur anderen Seite, wo sich gleich das Funkhaus mit seinem Entwicklungsgebiet befindet. Da würde was zusammengeführt werden, was städtebaulich ähnlich synergetisch wirken würde wie eine neue bzw. wiederhergestellte Waisenbrücke in der Nähe des Molkenmarkts rüber zum Märkischen Museum.

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