Holz prägt zunehmend die Berliner Architektur: Zehn richtungsweisende Projekte zeigen, wie Klimaschutz, urbane Dichte und gestalterischer Anspruch zusammenspielen können. So ist die Hauptstadt längst zum Labor für den urbanen Holzbau geworden.
© Foto Titelbild: HG Esch
Holz entwickelt sich in Berlin zunehmend zu einem zentralen Baustoff für die Architektur der Zukunft. Immer mehr Bauvorhaben setzen auf Holz- und Holzhybridkonstruktionen, um Klimaschutz, Ressourceneffizienz und architektonische Qualität miteinander zu verbinden. Der Baustoff ermöglicht eine deutliche CO₂-Reduktion und unterstützt eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Zu den bekanntesten Projekten zählen etwa der Vattenfall-Campus am Südkreuz oder, ganz neu, die Dockyard Waterfront Offices an der Spree, die beide den Holzbau in großem Maßstab umsetzen. Auch im künftigen Schumacher-Quartier in Tegel, beim Projekt „SPARK“ in Prenzlauer Berg oder Wohnquartieren in Weißensee und Neukölln spielt Holz als Bauträger eine zentrale Rolle.
Neben seiner ökologischen Wirkung bietet Holzbau gestalterische Vorteile: flexible Grundrisse, kurze Bauzeiten und ein angenehmes Raumklima. Durch industrielle Vorfertigung lassen sich Bauprozesse effizienter gestalten und Emissionen auf der Baustelle reduzieren. Die Vielzahl aktueller Projekte zeigt, dass Holzbau längst über Pilotvorhaben hinausgeht und Einzug in die breite Stadtentwicklung hält. Damit entsteht ein wichtiger Beitrag zur klimagerechten Transformation der Hauptstadt. ENTWICKLUNGSSTADT stellt zehn ausgewählte Projekt vor.
Nachhaltiges Wohnen in Berlin-Weißensee: Das Quartier WIR als Modellprojekt
Im Quartier WIR in Berlin-Weißensee verschränken sich innovative Wohnformen, hoher ökologischer Anspruch und gemeinschaftliche Gestaltung zu einem richtungsweisenden Modell. Das vom Büro Deimel Oelschläger Architekten erdachte Konzept zeigt, wie nachhaltige Baustoffe, durchdachte Raumkonzepte und quartiersbezogene Infrastruktur gemeinsam zukunftsfähiges Wohnen ermöglichen.
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„Spark“ in Prenzlauer Berg: Nachhaltiger Bürobau mit zukunftsfähiger Architektur

© Foto: Koy + Winkel
Mit dem Projekt „Spark“ ist an der Storkower Straße ein moderner Bürokomplex entstanden, der nachhaltige Holz-Hybrid-Bauweise mit flexiblen Arbeitskonzepten verbindet. Die DGNB-Gold-Zertifizierung unterstreicht den hohen Anspruch an Architektur, Technik und Klimafreundlichkeit.
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Nachhaltigkeit im Fokus: Das HOWOGE-Neubauprojekt am Rosenfelder Ring in Lichtenberg
Am Rosenfelder Ring 88 in Berlin-Lichtenberg realisiert die HOWOGE ein zukunftsweisendes Wohnprojekt in Holz-Hybridbauweise, mit begrünten Dächern und hoher Energieeffizienz. Das Modell verbindet moderne Architektur mit ökologischen Materialien und schafft Wohnraum von hoher Qualität im Stadtquartier.
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Holz baut Zukunft: Sergei Tchoban über nachhaltige Architektur mit Haltung
Zwischen Verdichtung, Klimazielen und architektonischem Anspruch: Architekt Sergei Tchoban erklärt im ENTWICKLUNGSSTADT Podcast „Metropole im Wandel“, warum der Holzbau mehr ist als ein Trend. Denn seiner Meinung nach steht er für eine neue Haltung beim Bauen. Hört mal rein!
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Rot Buckow: Neuköllner Holzbauprojekt mit starker sozialer Vision
Das genossenschaftliche Projekt Rot Buckow setzt in Berlin-Neukölln mit Holzbau, Photovoltaik und begrünten Fassaden neue Maßstäbe. Gleichzeitig wird Inklusion durch barrierefreie Wohnungen und gemeinschaftliche Räume aktiv gelebt.
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Holz-Hybrid und verglaste Brücke: „Dockyard Berlin“ am Spreeufer zeigt neue Wege
Mit seiner spektakulären gläsernen Brücke und der konsequent eingesetzten Holz-Hybridkonstruktion zeigt das Projekt „Dockyard“ in Berlin-Friedrichshain, wie moderne Büroarchitektur ökologisch gestaltet werden kann. So wird anschaulich demonstriert, wie Materialwahl, Energieeffizienz und städtebauliche Qualität zusammenwirken können.
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Holz als Haltung: Im Gespräch mit Deimel Oelschläger Architekten

Kaum ein Büro hat den modernen Holzbau in Deutschland so früh und konsequent vorangetrieben wie das Berliner Büro Deimel Oelschläger Architekten. Wir sprechen im ENTWICKLUNGSSTADT Podcast „Metropole im Wandel“ über ihre Pionierarbeit, aktuelle Projekte und die Bedeutung ganzheitlicher Nachhaltigkeit in der Architektur. Hört mal rein!
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Hotelneubau in Friedrichshain: „Villa Viva Holzmarkt“ entsteht bis 2027
Am Spreeufer in Berlin-Friedrichshain entsteht ein neues Hotelprojekt mit sozialem Anspruch. Die „Villa Viva Holzmarkt“ soll bis 2027 fertiggestellt werden, mit 155 Zimmern, laut Projektentwicklern in nachhaltiger Bauweise und einem Teil der Gewinne für Trinkwasserprojekte.
Europacity Berlin: Holzhybridhaus entsteht am Hauptbahnhof
Mit dem Anna-Lindh-Haus entsteht in der Berliner „Europacity“ am Hauptbahnhof ein nachhaltiges Bürogebäude, das Holz und Beton für reduzierte CO2-Emissionen kombiniert. Effiziente Energienutzung und flexible Raumgestaltung sollen das Bürogebäude zum Vorbild für zukunftsfähige Architektur im urbanen Raum machen.
Serieller Holzbau: 92 neue Apartments für Treptow-Köpenick
In Berlin-Treptow-Köpenick entstehen 92 neue Apartments in serieller Holzbauweise. Das Wohnungsunternehmen DEGEWO hat dafür erstmals das Unternehmen NOKERA beauftragt. Die vorgefertigten Wohnmodule sollen eine schnellere und nachhaltigere Bauweise ermöglichen. Der Baustart soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Erste Holz-Compartment-Schule in Marzahn-Hellersdorf
In Berlin-Mahlsdorf wurde im September 2024 die Richtkrone auf das erste Schulneubauprojekt nach dem Holz-Compartment-Modell gesetzt. Das Bauprojekt ist Teil einer umfassenden Initiative zum Schulbau in Marzahn-Hellersdorf, die neue pädagogische Ansätze und ökologische Bauweisen vereinen soll.
Straße der Pariser Kommune: Holz-Hybridbau mit Wohnungen und Büros entsteht
An der Straße der Pariser Kommune in Berlin-Friedrichshain ist ein maroder Plattenbau gewichen, um Platz für einen Neubau in Holz-Hybridbauweise zu schaffen. Im Rahmen des Neubaus sollen Flächen für Büros und Gewerbe aber auch 60 neue Wohnungen realisiert werden. Der Innenhof soll zudem unterbaut werden, um Flächen für die Kunst- und Kulturszene zu schaffen.
Anmerkung der Redaktion:
Die Artikel über die Projekte „WIR“ und „Rot Buckow“ wurden im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem Büro Deimel Oelschläger Architekten realisiert. Die Artikel über die Projekte „Dockyards“ und „EDGE Südkreuz“ wurden im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit dem Büro Tchoban Voss Architekten realisiert. Der Artikel über das Projekt am Rosenfelder Ring 88 wurde im Rahmen einer bezahlten Partnerschaft mit der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH umgesetzt. Der Artikel über das Projekt „Spark“ wurde im Rahmen einer bezahlten Partnerschaft mit der Townscape One Development GmbH & Co. KG umgesetzt.
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4 Kommentare
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Beim Holzbau (bin ein Fan davon) im großen Stil (bin kein Fan davon) hat man momentan das Gefühl, dass man nur wieder ein Bullerbü-Schweinchen durchs Dorf treibt und das nur, weil man bei dem Thema wieder viel zu kurz springt. Wollte man Holz wirklich in Größenordnungen als Ersatzbaustoff einsetzen, was in Teilen vielleicht auch zu begrüßen ist, dann muß ein nachhaltiges Holzbewirtschaftungskonzept her und zwar haargenau so eins, wie es die Venezianer schon vor 1000 Jahren durchexerziert hatten. Ansonsten gibt der gute Wald eines Tages einfach nichts mehr her. Dabei ist noch nicht mal berücksichtigt, dass europaweit die unbelassenen Waldzonen, die zu Urwäldern umgebaut werden, massiv ausgeweitet werden sollen… Verschließt man davor wieder die Augen, wie man es schon bei den Erneuerbaren getan hat, den man ihre Volatilität wegen fehlender Speicherungsmöglichkeiten nicht austreiben kann und daher die immensen Energiebedarfe großer Industrienationen nicht decken kann, wird diese Holzgeschichte wie die Energiewende enden…sang-und klanglos. Am Ende wird es einer unbeliebten Politikerkaste vorbehalten bleiben, die Abwicklung des Ganzen zu betreiben. Nicht mehr und nicht weniger…
Sehr gute Analyse, teile ich. Die Energiewende ist entweder ohne ausreichend Intelligenz betrieben worden, oder sie hatte eh nur den Zweck, Deutschland auf die Abstiegsbahn zu bringen…. Bei den Linken in Politik, Medien und Gesellschaft ist bekanntermaßen viel realitätsferner Utopismus, wenig Intelligenz und ökonomischer Sachverstand und null Vaterlandsliebe vorhanden. Wahrscheinlich trifft also beides zu… Der ganze DekarbonisierungsSchwachsinn hat nach wie vor vermutlich nur ein Ziel: Deutschland auf die Verliererbahn zu schicken… Mit viel Dummheit und Enthusiasmus geht Deutschland hier also brav und schafsgläubig ( in bezug auf die propagierten edlen Ziele) voran… in den Abgrund. Während die Konkurrenz -deutlich weniger dumm – ungläubig auf Deutschland blickt.. und ökonomisch an uns vorbei zieht. Ein Volk ohne Vaterlandsliebe, ohne Selbstliebe, findet am Ende immer irgendeinen Weg, sich “ sang- und klanglos“ aus der Geschichte zu verabschieden… sei es mit dem Versuch, über ein maßloses Asylsystem die Welt.. oder über eine undurchdachte Energie- und Dekarbonisierungspolitik das Weltklima zu retten. Auf dem Spielfeld des nationalen Selbsthasses gibt es viele Möglichkeiten, seine unbewussten suizidalen Gelüste zu befriedigen. Deutschland hat hier ein echtes Problem, und wenn es sich dessen nicht bald bewusst wird, dann war es das bald mit Deutschland. Mal sehen, ob die Alternative Partei noch rechtzeitig gegensteuern kann und darf…oder ob die Wähler weiterhin links und antibürgerlich wählen…
Korrektur: … nicht Ziele, ich meine natürlich „in bezug auf die propagierten edlen MOTIVE..der Weltrettung“
Wollen wir mal sehen, wie die Gesamt-Energiebilanz nach einer fälligen Sanierung in 12 bis 15 Jahren aussieht. Der „wir bauen ach so nachhaltig mit Holz“-Hype nervt. Und wo das Holz wirklich herkommt, will ich gar nicht erst fragen. Im Übrigen sehe ich bei fast allen Beispielen (besonders beim WIR-Projekt) eine krasse Versiegelung der Böden. Es gibt viele Fragezeichen.