In Köpenick hat der Abriss eines weiteren leerstehenden Gebäudes an der Friedrichshagener Straße begonnen. Das Haus liegt direkt neben dem Gelände des ehemaligen Kabelwerks Köpenick, wo in den kommenden Jahren ein neues Stadtquartier entstehen soll. Der Rückbau ist ein weiterer Schritt in der Umgestaltung des einstigen Industriegebiets.

Ehemaliges Kabelwerk Köpenick: Auf dem historischen Industrieareal an der Friedrichshagener Straße sollen in den kommenden Jahren Wohnungen, Gewerbeflächen und eine Kita entstehen. Derzeit laufen vorbereitende Abriss- und Sanierungsarbeiten. / © Foto: IMAGO / Funke Foto Services
© Titelbild: Wikimedia Commons, Monika Angela Arnold, CC BY-SA 3.0
An der Friedrichshagener Straße in Köpenick hat der Abriss eines weiteren leerstehenden Hauses begonnen. Das achtgeschossige Gebäude mit einem sechsgeschossigen Anbau befindet sich direkt neben dem Areal des ehemaligen Kabelwerks Köpenick. Nach Angaben des Bezirksamts Treptow-Köpenick steht das Haus mindestens seit dem Jahr 2010 leer. Während der Anbau in der Vergangenheit genutzt worden sein soll, war das Hauptgebäude offenbar nie in Betrieb. Auf dem Grundstück befindet sich außerdem ein kleineres, dreigeschossiges Gebäude, das nun ebenfalls verschwindet.
Laut der Berliner Morgenpost berichteten Anwohnerinnen und Anwohner, dass die ersten Arbeiten bereits Mitte Oktober begonnen hätten. Zuvor seien asbesthaltige Fassadenplatten entfernt worden. Wer das Geschehen vor Ort verfolgt, sieht derzeit schwere Maschinen, die sich durch den Gebäudekomplex arbeiten. Viele Anwohnende empfinden den Rückbau als sichtbares Zeichen dafür, dass sich das lange vernachlässigte Gewerbegebiet nun allmählich verändert.
Sicherheitsmaßnahmen beim Abriss in der Friedrichshagener Straße: Fachgerechter Umgang mit alten Baustoffen
Für den Abriss ist die Buwog Bauträger GmbH verantwortlich, die als Tochterunternehmen der Vonovia das benachbarte Kabelwerk-Gelände entwickelt. Laut Morgenpost erklärte ein Sprecher der Buwog, dass bei der Entkernung des Gebäudes Kleinstflächen mit gebundenem Asbestanteil gefunden und nach den gesetzlichen Vorgaben entfernt worden seien. Er betonte, dass solche Funde bei älteren Gebäuden keine Seltenheit seien und die Arbeiten unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften erfolgten. Eine Gefährdung für Anwohnende habe zu keiner Zeit bestanden.
Die Rückbauarbeiten sollen schrittweise bis 2026 abgeschlossen werden. Damit verschwindet eines der letzten leerstehenden Gebäude im Umfeld des früheren Industriegeländes. Gleichzeitig entstehen neue Flächen, die langfristig in die geplante Neugestaltung des Gebiets einfließen sollen. Der Abriss wird so zu einem wichtigen Zwischenschritt in der Transformation der Friedrichshagener Straße.
Stadtentwicklung in Treptow-Köpenick: Vorbereitung auf neues Stadtquartier
Das benachbarte Kabelwerk Köpenick wird in den kommenden Jahren zu einem gemischten Wohn- und Gewerbequartier umgestaltet. Die Buwog plant dort rund 920 Wohnungen, eine Kita und Flächen für Gastronomie, Dienstleistungen und kleinere Betriebe. Zwei denkmalgeschützte Backsteingebäude sollen erhalten und künftig wieder genutzt werden.
Auch wenn der offizielle Baustart noch von laufenden Planungsverfahren abhängt, sind die Veränderungen im Umfeld bereits deutlich sichtbar. Mit dem Abriss an der Friedrichshagener Straße endet ein weiteres Kapitel industrieller Vergangenheit und schafft Raum für neue Nutzungen. Der Wandel des Areals verdeutlicht, wie sich Köpenick in den kommenden Jahren zu einem lebendigen Stadtteil mit neuen Wohn- und Arbeitsräumen entwickeln soll.
Entwicklungszentrum: Tesla realisiert seinen Standort in Berlin-Köpenick
Neues soll aber nicht nur auf dem von Buwog verantworteten Areal entstehen. Der Elektroautohersteller Tesla plant im Bezirk Treptow-Köpenick ein neues europäisches Entwicklungszentrum zu errichten, das Forschung und Entwicklung in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Antrieb, Materialinnovation und Batterieforschung bündelt.
Der geplante Standort ist angeblich eine leerstehende Halle am ehemaligen Draka-Werk, direkt gegenüber dem früheren Kabelwerk Köpenick. Auf dem Areal laufen bereits Abriss- und Vorbereitungsarbeiten.
Ehemaliges Draka-Werk soll für Tesla modernisiert werden
Offiziell wurde die Standortentscheidung bisher nicht bestätigt. Bezirks- und Landesregierung sowie Tesla selbst hatten darüber Stillschweigen vereinbart. Doch Hinweise wie neu installierte Überwachungstürme, Tesla-Fahrzeuge und Sicherheitskräfte auf dem Gelände deuten darauf hin, dass das Draka-Areal tatsächlich der künftige Entwicklungsstandort werden soll.
Das Draka-Werk war der Nachfolgebetrieb des einst geschlossenen Kabelwerks Köpenick, das nach den 1990er-Jahren zum Lost Place wurde. 2011 fusionierten Prysmian und Draka zur italienischen Prysmian Group. Am Standort arbeiteten zuletzt 70 Beschäftigte, die kunststoffisolierte Kabel und Leitungen für Energie- und Signalübertragung herstellten.
Quellen: Berliner Morgenpost, BUWOG, Bezirksamt Treptow-Köpenick
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